Ein regierungsfreundlicher Kommentator räumt ein, dass das Haushaltsdefizit 2020 extrem hoch ausgefallen sei. Allerdings habe die Regierung inmitten der Pandemie keine andere vernünftige Option gehabt, als den Unternehmen unter die Arme zu greifen.
Es sei wohl das kleinere Übel gewesen, viel Geld in die Wirtschaft zu pumpen, da die Pandemie einen Großteil der Volkswirtschaft lahmgelegt habe, argumentiert Csaba Szajlai. Die Regierung biete den Unternehmern direkte Beihilfen zur teilweisen Finanzierung ihrer Lohnkosten sowie verschiedene Formen von Exportsubventionen und Krediterleichterungen an, erläutert der Journalist in der Tageszeitung Magyar Nemzet. In einer Zeit, in der die Staatsausgaben steigen und die Einnahmen sinken würden, sei ein Haushaltsdefizit unvermeidlich.
Unterdessen sei die Verschuldung des ungarischen Staates im vergangenen Jahr auf 82 Prozent des BIP gestiegen (2019: 67 Prozent). Szajlay nennt das bedauerlich, aber relativ moderat, da der Durchschnitt in der Europäischen Union bei 90 Prozent des BIP liege. Ungarn hoffe nun, die Pandemie in diesem Jahr allmählich in den Griff zu bekommen, was ein bescheidenes Wachstum ermöglichen könnte. Und „falls es Wachstum tatsächlich gibt, wird alles möglich“, notiert Szajlai und äußert die Hoffnung, dass Ungarn in den kommenden Jahren sowohl aus dem Defizit als auch aus der Staatsverschuldung „herauswachsen“ werde.
(via budapost.de, Beitragsbild: pixabay.com)