Ein unabhängiger Wirtschaftswissenschaftler weist darauf hin, dass sich die erste Welle der Coronavirus-Pandemie auf die Ökonomien der EU heftiger ausgewirkt habe als auf Ungarn.
Insgesamt gesehen habe sich das Coronavirus in Ungarn weniger stark ausgewirkt als in den meisten übrigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Diese Schlussfolgerung zieht Attila Weinhardt in einem Artikel für das Wirtschaftsnachrichtenportal Portfolio. Laut den Berechnungen des Experten hätte das ungarische BIP in der ersten Hälfte des Jahres 2020 ohne die Maßnahmen der Regierung zur Dämpfung der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie gut und gerne um sechs bis 20 Prozent schrumpfen können. Aber selbst ohne das Eingreifen der Regierung wären die Folgen weniger massiv gewesen als in der Mehrheit der EU-Länder, notiert Weinhardt.
Seiner Meinung nach hat sich die ungarische Wirtschaft als relativ widerstandsfähig erwiesen, und zwar aufgrund der starken Verbreitung des Internets, was das Home-Office weithin verfügbar gemacht habe, sowie angesichts der fortgeschrittenen Digitalisierung im öffentlichen Dienst, wodurch den Behörden im Laufe des Lockdowns vom Frühjahr ein reibungsloser Weiterbetrieb ermöglicht worden sei. Als ein zweiter die Stärkung der Wirtschaft fördernder zentraler Faktor habe sich der Inlandstourismus erwiesen. Die Ungarn hätten ihren Urlaub in ihrem eigenen Land verbracht, was die Abwesenheit ausländischer Touristen zumindest teilweise habe kompensieren können. Was die zweite Welle der Pandemie betrifft, so betrachtet Weinhardt den Mangel an medizinischem Personal sowie Krankenhausbetten als die größten Herausforderungen für Ungarn.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Pixabay)