Wöchentliche Newsletter

Buren und Szekler wollen sich gegenseitig unterstützen

Ungarn Heute 2024.05.06.

Pretoria: Kundgebung gegen die Ermordung von Farmern

Man könnte meinen, dass die Geschichte der Buren und der siebenbürgischen Ungarn nicht viel miteinander zu tun hat, aber auf der von der Ungarisch-Südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft in Sankt Georgen (Szepsiszentgyörgy, Sfântu Gheorghe)  organisierten Minderheitenkonferenz erwies sich dies als Irrtum.

Die Gäste der Konferenz vertraten die in der Republik Südafrika lebenden Buren, die weißen Nachfahren der ehemaligen holländischen, französischen und deutschen Siedler, die heute eine Gemeinschaft von 2-3 Millionen Menschen bilden, ihre eigene Sprache, Afrikaans, sprechen und ebenso wie die Szekler und Siebenbürger Ungarn für Autonomie und Gemeinschaftsrechte kämpfen. Das Bindeglied zwischen den Buren und der ungarischen Minderheit war der Kartograph János Jeney, dessen Familie aus Siebenbürgen und Ungarn stammt, aber in Südafrika aufgewachsen ist.

Die Konferenz wurde von Zsolt Székely, Dozent an der Babes-Bolyai-Universität, eröffnet, der über die Geschichte der Szekler-Verwaltung sprach. Danach gab József Kulcsár-Terza, Mitglied des Parlaments, einen Überblick über die Geschichte und die Rezeption der Autonomiebestrebungen der Szekler nach der politischen Wende von 1989, d.h. die Vorlage des Autonomiestatuts als Gesetzentwurf und seine fünffache Ablehnung durch das Parlament.

Wir möchten, dass Sie uns helfen, indem Sie weitersagen, dass es in Rumänien eine Gruppe von Menschen gibt, die Autonomie verdient. Wir möchten frei innerhalb der Grenzen Rumäniens leben, die anderen Behauptungen sind falsch“,

sagte Kulcsár-Terza, an die Gäste aus Südafrika gerichtet.

Der nächste Redner war János Jeney, der Initiator der Konferenz, ein derzeit in Ungarn lebender und arbeitender Forscher, der einen Vortrag über das ethnische Bild des Szeklerlandes um die Jahrhundertwende anhand von Karten hielt. Man erfuhr, dass Karten zu einem bestimmten Zweck erstellt werden und dass die Ergebnisse je nach den verwendeten Methoden unterschiedlich ausfallen können. Er veranschaulichte dies anhand von Karten der verschiedenen in der Region lebenden ethnischen Gruppen, die von den Unterhändlern für die Friedensgespräche in Trinanon erstellt wurden.

Foto: Magyarságkutató Intézet Facebook

Es stellte sich heraus, dass Pál Teleki in seinem Bemühen um Objektivität verschiedene Methoden angewandt hatte, um Karten zu erstellen, die der Realität sehr nahe kamen, während die rumänische Delegation den Entscheidungsträgern Karten auf den Tisch gelegt hatte, die stark verzerrt waren und beispielsweise unbewohnte Gebiete auf den Bergkämmen als mehrheitlich von Rumänen bewohnt auswiesen.

Der Rechtsanwalt Ernst Roets skizzierte den Prozess, der dazu geführt hat, dass die Buren-Minderheit in Afrika diskriminiert wird, weil die Verfassung die Rechte der Gemeinschaft nicht anerkennt und nur die Rechte des Einzelnen schützt. In Südafrika wurde eine Verfassung verabschiedet, die damals als sehr fortschrittlich galt und nur individuelle Rechte anerkannte. Nach der Freilassung des Anti-Apartheid-Aktivisten Nelson Mandela im Jahr 1990 und seiner Wahl zum Präsidenten wurde der Afrikanische Nationalkongress zur Regierungspartei und führte damit faktisch das kommunistische System ein, das bis heute in einem Land vorherrscht, das dem völligen Zusammenbruch nahe ist.

In der riesigen, sprachlich und kulturell sehr heterogenen Republik Südafrika leidet die autochthone Buren-Minderheit, die Afrika und der westlichen Kultur gleichermaßen zugetan ist, unter zahlreichen Diskriminierungen.

Ihr Sprachgebrauch im Bildungswesen und im öffentlichen Leben wird eingeschränkt, weiße Arbeitnehmer werden durch eine Vielzahl von Gesetzen diskriminiert, das Land der Buren wird verstaatlicht und eine außerordentlich hohe Zahl weißer Farmer wurde zum Opfer von Ausschreitungen. Unter diesen Umständen ist es positiv, dass die radikale, aber inkompetente Regierung nicht einmal in der Lage ist, ihre eigene Anti-Minderheiten-Strategie umzusetzen, während die Burengemeinschaft ein recht erfolgreiches und ausgezeichnetes Bildungssystem aufrechterhält. Sie hat eine Organisation mit mehr als 50 Einrichtungen gegründet, die „Solidaritätsbewegung“, deren Slogan „Kämpfe und baue“ lautet und die sich für den Kampf gegen Ungerechtigkeit und den Aufbau von Institutionen für die Zukunft einsetzt. Ihr Ziel ist es, so Ernst Roets, mit konservativen christlichen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, deren Geschichte viele Gemeinsamkeiten mit ihrer eigenen hat. Deshalb schloss er seine Rede mit dem Versprechen, dass „die Buren Ihre Geschichte zu Hause erzählen werden“.

Das Eintreten für die Autonomie des Szeklerlandes ist kein "Windmühlenkampf"
Das Eintreten für die Autonomie des Szeklerlandes ist kein

Südtirol brauchte 50 Jahre, um die Autonomie zu erlangen, Schottland 300, sagte der Vorsitzende des Szekler Nationalrates.Weiterlesen

Via Székelyhon Beitragsbild: AfriForum Facebook