Die ungarische Fußballnationalmannschaft spielte am Dienstag in der WM-Qualifikation 1-1 gegen England im Londoner Wembley-Stadion. Die ungarische Mannschaft ist zum ersten Mal seit dem 6:3-Sieg in England 1953 nicht unterlegen.Weiterlesen
Obwohl Ungarn die Polen mit einem 2:1 in Warschau bei dem letzten Spiel der WM-Qualifikation besiegen konnte, verabschiedeten sie sich endgültig von der Reise nach Katar im Jahr 2022. Durch Tore von András Schäfer und Dániel Gazdag kam der Sieg, mit dem die ungarische Mannschaft nur den vierten Platz in der Gruppe I belegen konnte. Cheftrainer Rossi war mit der Leistung am Montagabend zufrieden, jedoch kritisierte er seine Mannschaft dafür, dass sie das Play-off bei der WM-Quali nicht erkämpfen konnten.
Die erste polnische Torchance ergab sich am Montagabend erst nach zehn Minuten, doch die Hausherren diktierten weiterhin das Tempo. Der ungarische Torhüter Dénes Dibusz musste in der 19. Minute das erste Mal hinter sich greifen. Dann ging Ungarn dank eines weiteren polnischen Abwehrfehlers in Führung. Erst in der 61. Minute konnten die Polen ausgleichen: Ungarn bekam eine Ecke nicht verteidigt, am Ende kam Swiderski aus sechs Metern zum Kopfball und versenkte den Ball im linken Eck.
Der erwartete polnische Angriff blieb aus, und zehn Minuten vor dem Ende gingen die Ungarn erneut in Führung, wobei die beiden eingewechselten Tamás Kiss und Dániel Gazdag das schöne Tor erzielten: Ersterer brachte den Ball von rechts in die Mitte, und Letzterer schoss aus 12 Metern in die linke obere Ecke (2:1).
Selbst die polnischen Berichte wiesen darauf hin, dass die sportliche, brüderliche Atmosphäre am Montagabend vielleicht noch wichtiger war als der ansonsten wirklich großartige ungarische 2:1-Sieg. Aber auch das ist ein nicht zu vernachlässigender Erfolg! Nach sieben Jahren hat es eine ausländische Mannschaft geschafft, das Nationalstadion in Warschau zu „erobern“! Auch der ungarische Cheftrainer Rossi war sonst mit der Leistung der Mannschaft völlig zufrieden.
„Ich weiß nicht, ob Sie bemerkt haben, dass ich einen Schal mit ungarischer und polnischer Aufschrift trug“, sagte Marco Rossi, der italienische Cheftrainer der ungarischen Nationalmannschaft nach dem 2:1 Sieg gegen Polen in Warschau. Rossi betonte vor allem die Atmosphäe des Spiels und sagte: es ging bei diesem Spiel genau um die ungarisch-polnische Freundschaft.
Es wäre fantastisch, wenn jedes Fußballspiel diese Atmosphäre hätte. Obwohl es hier keine ungarischen Fans geben sollte, waren sie da, und sie haben sich vorbildlich verhalten. Ich wiederhole: Sie gaben mir diesen Schal. Auch ich, ein Italiener, bekam eine Gänsehaut auf meinen Armen, als ich das Stadion während der ungarischen Hymne applaudieren hörte! Ich möchte mich auch bei den polnischen Fans für dieses wunderbare Gefühl bedanken
Obwohl die ungarische Nationalelf diesmal 2:1 gewinnen konnte, schafft sie es nicht, bei den Weltmeisterschaften im November 2022 in Katar teilzunehmen.
Wir haben klug, präzise, taktisch und sehr motiviert gespielt. Diese Jungs sind stolz darauf, das Trikot der ungarischen Nationalmannschaft zu tragen. Wir haben an diesem Abend ein großartiges Ergebnis erzielt. Aber ohne großen Einsatz hätten wir es nicht geschafft, in Wembley einen Punkt zu holen und jetzt in Warschau zu gewinnen. Polen brauchte die drei Punkte, um sich für die Play-offs zu qualifizieren. Ich gebe zu, wenn Lewandowski gespielt hätte, hätten wir vielleicht ein anderes Ergebnis erzielt. Ich bin zufrieden, wir spielen von Spiel zu Spiel besser Fußball, wir sind auf dem richtigen Weg
Rossi wurde von polnischen Journalisten auch darüber befragt, wie viel Geld in Ungarn in den Fußball investiert wird.
„Viel“, antwortete der Trainer. „Wir richten Akademien ein, aber die Früchte dieser Arbeit werden sich erst nach Jahren zeigen. Aber wir sind auf dem richtigen Weg. Unsere Liga ist noch nicht auf einem sehr hohen Niveau, und der Verband und die Vereine versuchen, das Niveau anzuheben. Leider klafft hinter Ferencváros eine große Lücke, und die anderen sind im Rückstand.“
Mit dem Ergebnis der WM-Qualifikation ist Rossi jedoch nicht zufrieden. Er hatte erwartet, dass die Mannschaft drei oder vier Punkte aus Albanien holen kann. „Ich wusste, dass sie eine starke Mannschaft sind, aber ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir zweimal gegen sie verlieren würden. Ich bin also nicht ganz zufrieden, auch nicht , obwohl wir heute gewinnen konnten.“
Rossi charakterisierte die Situation bzw. Leistung der Nationalmannschaft auf folgende Weise:
Wir können wirklich nicht zufrieden sein, da wir uns nicht für die Play-offs qualifiziert haben. Erinnern Sie sich daran, dass ich zu Beginn der Qualifikationsserie gesagt habe, dass England Erster wird und neunzig Prozent, dass Polen den zweiten Platz erreicht.
Die Nationalmannschaft bestritt 10 WM-Qualifikationsspiele in der Gruppe I, wo sie den vierten Platz belegte und sich nicht für die Weltmeisterschaft qualifizierte. Die Bilanz ist: 6 Siege, 5 Unentschieden und 4 Niederlagen.
Tabelle der Gruppe I:
(Titelbild: MTI/Szigetváry Zsolt)