Gegen alle iranischen Studenten, die vor einigen Monaten aus Ungarn ausgewiesen worden waren, wurden die Strafverfahren eingestellt. Die ungarischen Behörden haben jetzt die offizielle Entscheidung über ihre Ausweisung widerrufen, bestätigte das Innenministerium gegenüber der Nachrichtenseite Direkt36. Insgesamt neunzehn Studenten sind betroffen, darunter vier Iraner.
Der Antrag auf Aufhebung des Einreise- und Aufenthaltsverbots wurde schon bei 12 Studenten bearbeitet wurden – teilte das Ministerium dem Portal Direkt36 mit. So können alle nach Ungarn bald zurückkommen und ihre Studien fortsetzen.
Am 4. März wurde bei zwei iranischen Studenten als erster in Ungarn COVID-19 diagnostiziert. Nachdem ihre engen Kontakte identifiziert worden waren, wurden sie zusammen mit ihrer Medizin-, Pharmazie- und Zahnmedizinstudenten im St. László-Krankenhaus unter Quarantäne gestellt.
Einige Tage später wurden sie jedoch beschuldigt, gegen die Quarantäneregeln verstoßen zu haben, da sie nach Angaben der Behörden ihre Zimmer verlassen und sich gegenüber dem Gesundheitspersonal aggressiv verhalten hatten. Infolgedessen wurden zunächst zwei, dann dreizehn und schließlich vier weitere Studenten aus dem Land ausgewiesen. Die Studenten bestritten alle Vorwürfe.
Der Grund für die Trendwende soll eine Gesetzesänderung sein, nach der laufende Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Vorschriften zur Seuchenbekämpfung als Vergehen eingestuft wurden.
(Via: Péter Cseresnyés – Hungary Today, Direkt36.hu, Beitragsbild: MTI – Zsolt Szigetváry)