Die ungarische Katalin Karikó, Vizepräsidentin des deutschen Unternehmens BioNTech, sprach in einem Interview gegenüber dem öffentlichen Sender M5 unter anderem über ihre glückliche Kindheit in Ungarn, über die Impfstoff-Entwicklung und verriet auch, warum sie vor 35 Jahren in die USA auswanderte. Katalin Karikó ist auch schon als eine mögliche Nobelpreisträgerin erwähnt worden.
Die ungarische Biochemikerin, die zur Entwicklung des auf mRNA-Technologie basierenden Corona-Impfstoffes beitrug, hat in einem Interview des ungarischen Staatsfernsehens erzählt, dass sie die ersten zehn Jahre ihres Lebens in einem Haus mit Schilfdach in der ostungarischen Kleinstadt Kisújszállás verbrachte, wo sie ohne Fernseher und Leitungswasser eine sehr glückliche Kindheit hatte.
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Entdeckung der ungarischen Biochemikerin war für Corona-Impfstoff von BioNtech notwendigKatalin Karikó, ungarische Wissenschaftlerin und Vizepräsidentin des deutschen Biotechnologieunternehmens BioNtech trug zur Entwicklung des gemeinsam mit Pfizer hergestellten Impfstoffes gegen Coronavirus bei. Der Impfstoff basiert auf der mRNA-Technologie, zu deren Entdeckung Karikó einen wesentlichen Beitrag geleistet hat. Nachdem sie 1985 wegen Stellenabbau an dem Szegediner Biologischen Forschungszentrum in die USA zog, begann sie an mehreren […]Weiterlesen
Sie studierte Biologie an der Universität Szeged, anschließend bekam sie eine Stelle beim Biologischen Forschungszentrum als Stipendiatin der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Wegen Personalabbau musste sie jedoch 1985 ihren dortigen Job aufgeben und wanderte gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer 2,5-jähriger Tochter Zsuzsanna in die USA aus.
„Ich fühlte mich wirklich schlecht, dass ich nach Amerika auswandern musste“, sagte sie und sprach auch darüber, dass sie ihren „Lada“ verkaufen mussten, um Geld für die Reise zu haben.
Wir wechselten unser Geld (illegal) und nähten es in den Teddy unseres kleinen Mädchens
Die Tochter von Karikó wurde später zweifache Olympiasiegerin im Rudern, schon in den USA.
Karikó ist zurzeit Vizepräsidentin des deutschen Biotechnologieunternehmens BioNTech. Als sie sich entschieden hatte, zu dieser Firma zu wechseln, wurde sie von einigen Kollegen nicht ernst genommen oder sogar auch ausgelacht. Sie hat solche Meinungen jedoch immer ignoriert. Laut Karikó ist es ein Grund, warum sie im Leben so viel erreichen konnte.
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Die Forscherin wurde am 18. Dezember geimpft, was ein besonderes Erlebnis für sie war: „Die Ärzte und Krankenschwestern standen auf dem Gang, um den Impfstoff zu bekommen. Als sie erfuhren, dass wir uns dort aufhalten, begannen sie zu applaudieren.
Das war der berührendste Moment für mich
Sie sagte, dass nicht einmal die Stichstelle geschmerzt hat und auch keine Nebenwirkungen auftraten. Nach der ersten Impfung muss man zehn Tage warten, dann beträgt die Chance, dass man nicht infiziert wird, 88 Prozent. Nach der zweiten Impfung wartet man eine Woche, und die Immunität beträgt bereits 95 Prozent.
Katalin Karikó ist auch schon als mögliche Nobelpreisträgerin erwähnt worden: Der britische Evolutionsbiologe Richard Dawkins hat noch im Dezember einen Artikel der wissenschaftlichen Webseite „Wired“ mit dem Text „Give this woman a Nobel Prize” geteilt.
(Beitragsbild: aus dem Interview von „M5“)