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Miklós Horthy im Kreise seiner Familie

Der Nachlass der Familie Horthy ist dem Ungarischen Nationalarchiv (MNL) übereignet worden. Die symbolische Übergabe erfolgte am Donnerstag durch István Sharif Horthy, den Enkel, und Stewart Miklós Horthy, den Urenkel des damaligen Reichsverwesers Miklós Horthy.

Nach Angaben des Archivs nahm Csaba Szabó, Generaldirektor des MNL, den Katalog des Horthy-Familiennachlasses von den Stiftern entgegen.

Es wurde daran erinnert, dass die Dokumente der Familie Horthy in den letzten anderthalb Jahrhunderten 18 Mal in vier Länder umgelagert wurden, wobei sie diesmal aus dem Vereinigten Königreich nach Ungarn gelangen und voraussichtlich im Dezember in das Ungarische Nationalarchiv überführt werden.

Der Nachlass umfasst 7667 Dokumente, etwa 35.000 Seiten, von denen die ältesten aus dem Jahr 1863 und die jüngsten aus dem Jahr 2013 stammen.

Dass der Nachlass überlebt hat, ist der Tatsache zu verdanken, dass die Witwe des jung verstorbenen stellvertretenden Reichsverwesers István Horthy, bis zum Ende ihres langen Lebens die Dokumente ihrer Familie aufbewahrt hat, die sowohl für Fachleute als auch für die breite Öffentlichkeit von Interesse sind, heißt es in der Erklärung.

Bei der Zeremonie stellte die Historikerin und Nachlassverwalterin Andrea Bern ein Buch mit dem Titel A Horthy család hagyatéka 1914-1994 (Der Nachlass der Familie Horthy) vor, das im Verlag Open Books erschienen ist und bisher unveröffentlichte Dokumente enthält.

Foto: Magyar Nemzeti Múzeum

Der Band enthält Briefe zwischen Miklós Horthy de Nagybánya (1868-1957) und seiner Ehefrau Magdolna Purgly de Jószáshely (1881-1959) während des Ersten Weltkriegs, Nachrichten, die von Mitgliedern der Familie Horthy ausgetauscht wurden, die Tagebücher der Ehefrau von István Horthy, Ilona Edelsheim-Gyulai (1918-2013) während des Zweiten Weltkriegs, Dokumente der Korrespondenz zwischen dem ehemaligen Reichsverweser und dem ehemaligen Ministerpräsidenten Miklós Kállay während der Emigration, die Memoiren und Tagebucheinträge von Jenő Horthy, dem Bruder des Reichsverwesers, in den letzten Jahren seines Lebens, und die Depeschen des amerikanischen Diplomaten im Ruhestand John Flournoy Montgomery.

Zum ersten Mal in gedruckter Form liegt der rund fünf Jahrzehnte umfassende Briefwechsel von Ilona Edelsheim-Gyulai mit ihrer Jugendfreundin Geraldine Apponyi, die 1938 König Zogu I. von Albanien heiratete.

Geraldine Gräfin Apponyi de Nagy-Appony (1915-2002), Königin von Albanien, die „albanische Sissi“. Foto: Wikipedia

Der Pressemitteilung zufolge geben die veröffentlichten Dokumente nicht nur Aufschluss über eine Reihe wichtiger politischer Ereignisse aus der Sicht der Mitglieder der Familie von Miklós Horthy, sondern auch über den Alltag einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der ungarischen Geschichte des 20. Jahrhunderts: die kleinen und großen Probleme, menschlichen Beziehungen und Gefühle, die den Reichsverweser beschäftigten.

Klára Rotschild, die „ungarische Modekönigin“, die einflussreichste Figur der ungarischen Mode zwischen den beiden Weltkriegen, hat das Brautkleid von Ilona Edelsheim-Gyulai entworfen. Foto: Magyar Nemzeti Múzeum Facebook

Bei der Veranstaltung am Donnerstag nahm Gábor Tomka, stellvertretender Generaldirektor für Sammlungen des Ungarischen Nationalmuseums, das Brautkleid von Ilona Edelsheim-Gyulai (Witwe des stellvertretenden Reichsverwesers István Horthy) entgegen, das die Familie Horthy der Einrichtung geschenkt hatte.

Ilona Gräfin Edelsheim-Gyulai de Marosnémeti et Nádaska mit István Horthy de Nagybánya und den Eltern des Brautpaars. Foto: Magyar Nemzeti Múzeum Facebook

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Via MTI Beitragsbild: Történelemportál