Die Kritikerjury des 23. Jüdischen Filmfestivals Berlin & Brandenburg kürte den ungarischen Regisseur Ferenc Török für seinen Spielfilm „1945“ mit der Auszeichnung „Beste Regie Spielfilm“.
Das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg versteht sich seit mehr als zwei Jahrzehnten als Forum für den jüdischen und israelischen Film in Deutschland. Es ist der älteste und wichtigste kulturelle Event seiner Art, bei dem Filme für Kopf, Herz und Magen gezeigt werden. Im Rahmen des Festivals werden die mit insgesamt 7000 € dotierten Gershon-Klein-Filmpreise – „Beste Regie Spielfilm“, „Beste Regie Dokumentarfilm“ und die „besondere Empfehlung eines Deutschen Films mit jüdischer Thematik“ – von drei verschiedenen Jurys an erfolgreiche Filmregisseure vergeben.
2017 waren 44 Spielfilme, Dokumentarfilme und Kurzfilme, Filme aus Ungarn, Frankreich, USA, Österreich, Israel, Hong Kong, Australien, Kanada und der Schweiz beim Festival vom 2. Juli bis 11. Juli in 14 Spielstätten zu sehen.
Die Kritikerjury – Anna Wollner, Avner Shavit und Barbara Schweizerhof Filmjournalisten – vergab den Preis für die „Beste Regie Spielfilm“ an den ungarischen Regisseur Ferenc Török, der „1945” beim 23. Jüdischen Filmfestival Berlin & Brandenburg präsentierte. Laut der Begründung zeigt Töröks „1945” in ergreifenden Schwarzweißbildern alter Westernfilme die Nachwirkungen des Holocaust in einem kleinen ungarischen Dorf in all seiner bitteren Mischung aus Trauer und Schuld: die stumme Konfrontation zwischen den Straftätern und Mitläufern auf der einen und den Überlebenden und Verwandten der Opfer auf der anderen Seite. Ein Film, der sich schon jetzt wie ein Klassiker anfühle, so die Jury.
Der Film spielt sich an einem Augusttag 1945 in einem ungarischen Dorf, wo die Hochzeitsvorbereitungen des Notarsohnes durch Ankunft zweier orthodoxer Juden gestört werden. Das hochspannende Drama um Schuld und Sühne basiert auf die Kurzgeschichte „Heimkehr“ von Gábor T. Szántó, der im Film als Drehbuchautor mitwirkte. In Ungarn ist der Film „1945” zurzeit im Kinos gezeigt, seit April haben ihn 30.000 Zuschauer gesehen.
via mti.hu, jfbb.de; Foto: berlinale.de