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Modernste Munitionsanlage in Europa könnte dieses Jahr mit der Produktion beginnen

Ungarn Heute 2024.04.05.

„Im östlichen Teil von Várpalota entsteht die modernste Produktionsanlage für Artilleriemunition in Europa“, sagte Prof. Dr. László Palkovics, Vorstandsvorsitzender der N7 Holding Verteidigungsindustrielle Innovation GmbH, anlässlich des ersten Spatenstichs für das Produktionsgebäude für 155-mm-Artilleriemunition im Verteidigungsindustriekomplex Várpalota, wie honvedelem.hu berichtet.

„Unser Werksgebäude für die Produktion der 30-Millimeter-Munition für die Lynx-Schützenpanzer ist jetzt bereit, den Joint-Venture-Unternehmen, die es in Zusammenarbeit mit dem internationalen Rüstungs- und Automobilkonzern Rheinmetall nutzen werden, übergeben zu werden. Sie können die Technologie installieren, die die Grundlage für die Produktion bilden wird, bevor der Bau abgeschlossen ist. Wir freuen uns auch darüber, dass wir ab 2025 auch die inländische Produktion von großkalibriger Artilleriemunition ermöglichen werden“, so Prof. Dr. László Palkovics gegenüber dem Portal.

Foto: honvedelem.hu

Der Vorstandsvorsitzende erklärte in seiner Rede, dass man sich für Várpalota im Komitat Veszprém als Standort entschieden habe, da es aufgrund früherer Herstellung von Sprengstoffen über die notwendigen chemischen Kapazitäten verfügt.

„Darüber hinaus waren das Fachwissen, die Nähe zur Pannon Universität, das reichhaltige Qualifikationsangebot des Berufsbildungszentrums und die Lage des Schießstandes von Bakony, der etwa einen Kilometer entfernt ist, ebenfalls wichtige Faktoren“, so der Vorsitzende. Dieser Schießplatz sei wichtig, weil die Munition, die in den zu errichtenden Fabriken hergestellt werden soll, regelmäßig getestet werden müsse, und es gebe in Europa keinen Schießplatz, der für die Erprobung von 155-mm-Waffen besser geeignet und größer wäre, als der Nullpunktschieß- und Übungsplatz, betonte László Palkovics.

Er wies darauf hin, dass im vergangenen September das so genannte „Richtfest“ des Munitionsproduktionskomplexes, der gegenüber dem Wärmekraftwerk in Inota in der Nähe von Várpalota gebaut wird, in Anwesenheit des Verteidigungsministers Kristóf Szalay-Bobrovniczky stattfand.

30 mm APFSDS-T- und TPFDS-T-Munition von Rheinmetall. Foto: Wikipedia/Várpalotai lőszergyár

Die Baugenehmigung für die 155-mm-Munitionsproduktionsstätte wurde am 23. November erteilt (neben dem Produktionsgebäude umfasst das Projekt sieben Bunker nach NATO-Standard, ein Gebäude für die Phosphataufbereitung und -lackierung sowie ein Gebäude für eine Gemeinschaftskantine und Umkleideräume), aber auch der Bau von ca. 4 km internen Straßen, 23 km Wasserversorgung, 2,5 km Rohrleitungen, zwei unterirdischen Sprinklertanks und einer Pumpstation sind u. a. Teil des Projekts.

Die Produktion von mittelkalibriger Munition – 30 Millimeter – könnte bereits im letzten Quartal dieses Jahres beginnen, während die Produktion von großkalibriger Munition – 155 Millimeter – im letzten Quartal 2025 anlaufen könnte.

Das Großkaliber-Munitionsprogramm von Rheinmetall. Foto: Wikipedia/Várpalotai lőszergyár

Der Deutsche Rene Gansauge, seit letztem Jahr Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall-Sparte Waffen und Munition, sagte in seiner Rede, es sei beeindruckend, mit welcher Weitsicht sich die ungarische Regierung vor einigen Jahren entschieden habe, gemeinsam mit dem Düsseldorfer Unternehmen in die Wehrtechnik und die Verteidigungsfähigkeit Ungarns zu investieren.

Nicht nur die Partnerschaft, sondern auch die spektakulären Ergebnisse der Zusammenarbeit sind beeindruckend“,

erklärte er.

Der 200 Millionen Euro teure Militärkomplex, der auf einer Fläche von 150 Hektar errichtet wird, soll rund 200 Menschen beschäftigen. Die Grundsteinlegung fand am 15. Dezember 2022 statt. Die Munitionsfabrik wird die inländische Nachfrage decken und einen bedeutenden Teil ihrer Produktion für den Export produzieren: Der Konzern rechnet bis 2027 mit einem Umsatz von 2 Milliarden Euro.

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via honvedelem.hu, Beitragsbild: honvedelem.hu