Die ungarischen Beschäftigungsdaten für das erste Quartal sind die besten seit dem politischen Systemwechsel 1989-1990.Weiterlesen
Die überwiegende Mehrheit von mehreren zehntausend im Ausland beschäftigten ungarischen Arbeitnehmern, welche im vergangenen Jahr wegen den Corona-Einschränkungen Zuhause bleiben mussten, will nicht mehr ins Ausland zurückkehren. Damit setzt sich der Trend fort, dass die Zahl der heimkehrenden bereits jene der ins Ausland gehenden übersteigt.
Bereits vor der Pandemie gingen stets mehr Ungarn ins Ausland, um dort zu arbeiten, wobei gleichzeitig auch die Zahl der heimkehrenden stieg. Dieser Trend wurde im vergangenen Jahr fortgesetzt: Die Zahl derjenigen, die endgültig nach Hause zurückkehren wollen, kann sogar die 15-20 Tausend erreichen.
Dieser Trend ist vor allem dem zu verdanken, dass es zwischen den westeuropäischen und den heimischen Gehältern keine so großen Unterschiede mehr gibt, vor allem wenn man auch die Lebenshaltungskosten berücksichtigt. Das ist auch schon in der Baubranche der Fall, wobei die heimischen Gehälter im IT-Sektor sogar schon 70-80 Prozent des Westniveaus erreichen.
Laut den neuesten Angaben des Statistischen Zentralamtes (KSH) haben im Sommer dieses Jahres um 35 weniger Ungarn im Ausland gearbeitet als in der gleichen Periode von 2019. Infolge der Grenzsperre Ende letzten Jahres mussten mehrere zehntausend Menschen Zuhause bleiben, welche nun schon neue Arbeit in Ungarn gefunden haben. Aus diesem Grund wurden in den vergangenen Monaten mehrere Beschäftigungsrekorde gebrochen.
Im benachbarten Österreich sucht man inzwischen intensiv nach Saisonniers vor der beginnenden Ski-Saison, sodass man in den kommenden Monaten wieder mit Arbeitskräftemangel in Ungarn rechnen kann, jedoch wird es den neuen Trend auch nicht mehr umkehren.
Quelle: adozona.hu Bild: Tibor Rosta/MTI