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Orbán an Brüssel: „Wir fordern die Abschaffung der Vorschriften, die für die hohen Energiepreise verantwortlich sind“

Ungarn Heute 2021.10.08.

„Mehrere europäische Länder stehen vor Versorgungskrisen, weil die „Brüsseler Bürokraten“ glauben, dass steigende Strompreise der Weg zum Übergang zu erneuerbaren Energiequellen sind“ sagte der Ministerpräsident in seinem gewöhnlichen Freitagsinterview mit dem staatlichen Kossuth Radio. Viktor Orbán sprach nicht nur über die Energiepreise, sondern auch über die Lohn- und Rentenerhöhungen in den folgenden Monaten sowie über Karikó Katalin, die den Nobelpreis schließlich nicht erhielt. 

„Die Brüsseler Bürokraten treiben die Energiepreise absichtlich in die Höhe“, sagte Orbán gegenüber Kossuth Radio, als er über die Nebenkostensenkungen der Regierung befragt wurde. Der Ministerpräsident fügte hinzu, dass die Meinungen zu diesem Thema unter den verschiedenen politischen Verfassungen geteilt seien und dass der linke Flügel Ungarns erreichen wolle, dass die Preise für die Versorgungsleistungen vom Markt festgelegt würden.

Wenn wir die von der Linken favorisierten Marktpreise für Energie akzeptieren, würde eine durchschnittliche Familie jährlich 370.000 Forint (1.031 EUR) mehr an Energiekosten zahlen

sagte der Premierminister.

Orbán: "EU muss ihre Energiepreispolitik überdenken"
Orbán:

Wenn die Vorschriften nicht geändert würden, würden "alle benachteiligt", so Orbán in einer kurzen Erklärung.Weiterlesen

Brüssel hat die Idee erfunden, den Klimawandel durch höhere Energiepreise zu bekämpfen. Sie erhöhen absichtlich die Preise. Die von Brüssel getroffenen Entscheidungen müssen rückgängig gemacht werden und wir sollten bei den Gaspreisen im Jahr 2035 dort stehen, wo wir jetzt sind. Dies ist ein schwerer beruflicher und politischer Fehler

betonte Orbán.

Lohnerhöhungen im Sozial- und Kulturbereich 

Was bedeutet es, dass das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr noch höher ausfallen könnte als erwartet, nämlich bis zu 8 Prozent? Der entscheidende Moment ist laut Orbán, dass die ungarische Wirtschaft das Niveau erreicht hat, das sie vor der Epidemie hatte. Die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft hängt davon ab, wie Menschen und Arbeitnehmer arbeiten.

Wenn es den Menschen, die in der Wirtschaft arbeiten, gut geht, wird es auch der Wirtschaft gut gehen, so der Premierminister. Daher ist es nun möglich, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen:

Die Rentner erhalten eine Rentenprämie, was  im nächsten Monat einen Bonus von 80.000 Forint bedeutet. Die Familien erhalten die in diesem Jahr gezahlte Einkommensteuer bis zu einer bestimmten Höhe zurück. Die Gehälter der Krankenschwestern und -pfleger werden ab 1. Januar um 21 % angehoben. Und im nächsten Jahr kann sogar die volle 13. Monatsrente ausgezahlt werden

Familien bekommen Einkommenssteuer bis 15. Februar rückerstattet
Familien bekommen Einkommenssteuer bis 15. Februar rückerstattet

Die Regierung hat die familienfreundliche Maßnahme vom Ausmaß des Wirtschaftswachstums abhängig gemacht. Das Geld wird automatisch aufs Bankkonto überwiesen.Weiterlesen

Die Gehälter können aber nicht für alle gleichzeitig angehoben werden, sagte der Premierminister auf die Frage nach einer möglichen Erhöhung der Lehrergehälter. Die Regierung wird aber mit den Lehrern verhandeln, so Orbán.

Die Staatsverschuldung war zum Zeitpunkt des Regierungswechsels im Jahr 2010 mit rund 80 Prozent des BIP hoch. „Diese Zahl wurde auf ein Niveau gesenkt, das vor der Krise in Reichweite von etwa 60 Prozent lag“ so der Premierminsiter. Inzwischen ist sie wieder auf über 80 Prozent angestiegen. Orbán sagt, dass sie auf etwa 50 Prozent gesenkt werden sollte, aber das wird in den nächsten Jahren eine schwierige Aufgabe sein.

Katalin Karikó ist unsere Heldin

Der Ministerpräsident wurde auch darüber befragt, dass die ungarische Forscherin Katalin Karikó trotz früherern Erwartungen den Nobelpreis nicht erhalten hat und sagte:

Katalin Karikó ist unsere Heldin und hat das Leben von Millionen von Menschen gerettet. Sie hat zwar nicht den Nobelpreis gewonnen, aber wir sind sehr stolz auf sie

Nobelpreis: Wer sonst, wenn nicht Karikó?
Nobelpreis: Wer sonst, wenn nicht Karikó?

Jahrzehntelange Forschung hat gezeigt, dass die Injektion geeigneter, synthetisch hergestellter mRNA in den Menschen einen Schutz gegen verschiedene Virusinfektionen bieten kann. Es stellt sich also erneut die Frage: Ist die Kürze der Zeit wirklich ein stichhaltiges Argument?Weiterlesen

Der Premierminister sprach auch ausführlich darüber, wie gerne die Ungarn gewinnen und Preise erhalten. Die Zukunft Ungarns hängt aber nicht nur von Nobelpreisträgern ab, sondern auch von Fachkräften, davon, ob die ungarischen Fachkräfte die besten der Welt sein werden.

Schließlich bestätigte der Ministerpräsident, dass auch er bald seine dritte Dosis Corona-Impfstoff erhalten wird.

(Via: mediaklikk.hu, Titelbild: MTI – Benko Vivien Cher)