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Orbán im Fox News-Interview: Liberale im Westen fürchten eine erfolgreiche konservative Alternative

Ungarn Heute 2021.08.06.

Die Liberalen im Westen können nicht akzeptieren, dass es innerhalb der westlichen Zivilisation eine konservative nationale Alternative gibt, welche sich im Alltag als erfolgreicher erweist. „Aus diesem Grund kritisieren sie uns, sie kämpfen für sich selbst, nicht gegen uns“ – sagte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán im Interview des amerikanischen Nachrichtensenders Fox News.

Viktor Orbán wurde in seinem Amt vom US-amerikanischen Fernsehmoderator und politischen Kommentator Tucker Carlson befragt, der mit Tucker Carlson Tonight die meistgeschaute politische Talkshow in den USA leitet.

Illegale Migration

In Bezug auf die Migrantenkrise vor sechs Jahren sagte der Premier, dass es damals die einzige sinnvolle Entscheidung war, indem Ungarn die illegale Einwanderung abgelehnt hat, da die Menschen in Ungarn vor allen Gefahren geschützt werden müssen, so auch vor Menschen, die die Grenze ohne Genehmigung überschreiten.

„Es ist unsere Heimat, unser Volk, unsere Geschichte, unsere Sprache. Und so müssen wir handeln. Natürlich, wenn sich jemand in Schwierigkeit befindet und niemand anderes da ist als die Ungarn, dann muss geholfen werden. Aber niemand kann einfach nur sagen: „Es ist gut so, es ist ein schönes Land, hier möchten wir kommen und leben, weil das Leben hier besser ist“. Es ist kein Menschenrecht, hierher zu kommen.“

Auf die Frage Carlsons, welche Auswirkungen die Entscheidung Angela Merkels, mehrere hunderttausende nicht-deutschsprachige, hauptsächlich muslimische Migranten nach Deutschland hereinzulassen, in Deutschland hatte, antwortete Orbán, dass es die Entscheidung der Deutschen war, indem sie das Risiko auf sich genommen haben, sodass sie jetzt das haben, was sie verdienen. Das sei ihr Leben, was er nicht beurteilen möchte, jedoch beharrt er darauf, dass die Ungarn das Recht haben, ihre eigene Entscheidung darüber zu treffen.

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Laut dem Premier haben während der Migrantenkrise mehrere europäische Länder entschieden, ein neues Kapitel in ihrer Geschichte zu beginnen, also eine Art „neue Gesellschaft“ zu schaffen. Diese neue Gesellschaft sei post-christlich und post-national, in der die große Zahl von Muslimen mit der einheimischen Bevölkerung vermischt wird. Seiner Meinung nach sei diese Absicht jedoch sehr gefährlich, wobei jede Nation das Recht habe, auf diese Gefahr einzugehen oder sie abzulehnen.

„Wir Ungarn haben beschlossen, dass wir es nicht riskieren, unsere Gesellschaft zu vermischen“

sagte Orbán.

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Erfolgreiche konservative Politik

Laut dem Ministerpräsidenten haben die Liberalen mit den Erfolgen der mitteleuropäischen Länder ein Problem, in dem diese Länder eine erfolgreiche Gesellschaft in wirtschaftlicher, politischer, kultureller und sogar auch demografischer Hinsicht bauen. Er fügte hinzu, dass die zentraleuropäischen Staaten ihre Erfolge auf einer ganz anderen Weise erreicht haben, wie das die westlichen Länder von ihnen erwartet haben.

„Die Liberalen im Westen können es einfach nicht akzeptieren, dass es eine national-konservative Alternative gibt, welche sich im Alltag als erfolgreicher erweist, als die liberale Anschauungsweise. Aus diesem Grund kritisieren sie uns, sie kämpfen für sich selbst, nicht gegen uns“

fügte der Premier hinzu.

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Die Zukunft Europas

Auf die Anmerkung Carlsons, Europa würde sich in 20 Jahren infolge der derzeitigen Tendenzen in einer unüberbrückbaren Teilung befinden, sagte Orbán, dass es neben Mitteleuropa, welches unter der sowjetischen Unterdrückung gelitten hat und wo der ungarische Ansatz sehr populär und verbreitet ist, auch in Westeuropa Millionen von Menschen gebe, welche mit der dortigen politischen Richtung, die sich gegen Familien richtet und auf Migration basiert, derzeit unzufrieden sind. Es gibt also eine Chance auch in dem Teil Europas, ihre Politik von liberal zu konservativ zu ändern, jedoch seien die christdemokratischen Kräfte nicht so gut international organisiert. Der Premier wies auch auf eine neue Tendenz innerhalb von Europa hin, nämlich dass viele christliche und konservative Familien, die Westeuropa nicht mehr für sicher halten und besorgt über ihre Zukunft sind, weil sich die ideologische Richtung und die Grundwerte ihrer Länder nicht nach ihrem Geschmack ändern, nach Ungarn ziehen, wo sie eine bessere Heimat finden.

US-Präsident Joe Biden

Auf die Frage, was er darüber denkt, dass US-Präsident Joe Biden ihn in einem früheren Interview von ABC News als einen „totalitären Gangster“ bezeichnete, sagte Orbán, dass es eine persönliche Beleidigung gegenüber den Ungarn sei, jedoch müsse man bescheiden und respektvoll bleiben, da es sich um den Präsidenten der Vereinigten Staaten handelt.

„In Ungarn würde man sagen: Wer ist dieser Kerl, der sowas sagt? Dann sagen wir: In Ordnung, er ist der Präsident der Vereinigten Staaten, also sollten wir ihn ernst nehmen. Aber wie auch immer: Jemand der unsere Sprache nicht kennt, eine sehr begrenzte Kenntnis über das Land und sogar über die vergangenen Jahrzehnte unseres Lebens hat, sowie uns offensichtlich nicht versteht, hat so eine Meinung, das ist eine persönliche Beleidigung für alle Ungarn“

Der Premier fügte jedoch hinzu, dass die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Staaten grundsätzlich gut seien, nur in politischer Hinsicht seien sie problematisch, wenn die Liberalen in Washington an der Macht sind.

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Donald Trump und Benjamin Netanjahu

In Bezug auf die außenpolitischen Verbündeten Ungarns sagte Orbán, dass es für ihn eine „ernsthafte Herausforderung“ bedeute, dass Donald Trump in den USA nicht mehr Präsident und Benjamin Netanjahu in Israel nicht mehr Ministerpräsident ist. Die ungarische christlich-konservative bzw. jüdisch-christliche Denkweise habe dadurch zwei ihrer wichtigen internationalen Verbündeten verloren, an derer Stelle die Gegner an die Macht kamen. Mit Donald Trump habe er sich nicht nur persönlich, sondern auch politisch gut verstehen können, sie wurden sogar Freunde. Orbán lobte auch seine Außenpolitik:

„America first! Das ist eine sehr positive Nachricht hier in Mitteleuropa: Wenn für Donald Trump Amerika an erster Stelle ist, dann kann für uns Ungarn auch an der ersten Stelle stehen. Lass uns also auf dieser Basis kooperieren!“

fügte der Premier hinzu.

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 George Soros und die Brüsseler Bürokraten

Auf die Frage des Interviewers, was Orbán über die Behauptung des US-Amerikanischen Milliardärs George Soros hält, nach der die Ansiedlung der Migranten in ein Land wichtiger als die natürlichen Grenzen sind, antwortete der Ministerpräsident, dass Soros „alles verkörpere, was für dieses Land schlecht ist“ und fügte hinzu, dass er die Art Mensch sei, die die Traditionen dieses Landes nicht respektiere und über eine als „Überzeugung“ bezeichnete philosophische Ideologie verfüge, wobei er uns dazu zwingen möchte,  dass wir seinem Weg in Richtung der Veränderung unseres Lebens folgen sollten.

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Über die Bürokraten in Brüssel sagte der Premier, dass sie die nationale Identität für eine veraltete Sache halten und sich für eine föderalistische Zukunft aussprechen. Da Ungarn in den Themen Gender, Migration, Wohlfahrtsstaat und Steuern eine andere Vorstellung als die Brüsseler Bürokraten in ihren progressiven Zukunftsvisionen hat, erhalte es ständig Kritik, jedoch seien die Ungarn schon daran gewöhnt – fügte Orbán hinzu.

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Parlamentswahlen 2022

In Bezug darauf, dass die amerikanische Linke jenes Parteibündnis bei der ungarischen Parlamentswahl 2022 unterstütze, welche sowohl aus Postkommunisten als auch aus Antisemiten besteht, sagte der Premier, dass er sich diese Situation noch vor einigen Jahren nicht hätte vorstellen können:

„Vor allem hat mich überrascht, dass es von der internationalen Gemeinschaft so einfach akzeptiert wurde. Insbesondere das Verhalten der USA ist eine neue Erfahrung für mich.“

Auf die Frage, ob er nicht besorgt über einen möglichen internationalen Eingriff in die ungarische Parlamentswahl sei, reagierte Orbán:

„Wir sind nicht besorgt, weil wir uns darauf vorbereitet haben. Natürlich wird die internationale Linke alles für den Regierungswechsel in Ungarn tun, jedoch sind wir uns darüber im Klaren und haben uns vorbereitet. Wir wissen, wie wir die Herausforderung annehmen und zurückschlagen sollen“

Quelle: mandiner.hu  MTI  Bild: Fox News – Youtube