„Die ungarische Landschaft muss endlich bekommen, was sie verdient“ sagte der ungarische Ministerpräsident am Samstag bei der Eröffnung des akademischen Jahres an der Tokaj-Hegyalja-Universität in Sárospatak. In seiner Rede betonte Orbán, dass es die Aufgabe des ungarischen ländlichen Raums sei, den natürlichen und gesunden Zustand des ungarischen Lebens zu sichern. Es sei endlich an der Zeit, „die Schuld Ungarns gegenüber dem Land zu begleichen und dem ungarischen Land seine Würde und Kraft zurückzugeben, die von ihm weggenommen wurde“ so der Ministerpräsident weiter.
„Die Einweihung einer Universität ist schon an sich ein außergewöhnliches Ereignis“, so Orbán in seiner Reder, aber „es ist ebenso erhebend, „wenn wir zugleich eine alte Schuld begleichen können“. Jetzt „weihen wir eine Universität ein und begleichen damit eine Schuld“ betonte der Ministerpräsident.
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Die Gründe für die Anhäufung der Schulden müssen in der Vergangenheit gesucht werden, sagte der Ministerpräsident. In den letzten 100 Jahren der ungarischen Geschichte habe Ungarn den ländlichen Raum vergessen, sagte er und wies darauf hin, dass alles mit der Niederlage im ersten Weltkrieg und dem Trianon-Diktat begann, die das Gleichgewicht zwischen der Hauptstadt und dem Land zerstörte.
Trianon gab den Gnadenstoß, wobei zuvor vereinte Regionen auseinandergerissen und zu Randgebieten wurden
Er stellte weiterhin fest, dass der Regimewechsel diese historische Ungerechtigkeit nicht behoben konnte, und sich „die zweimal zurückgekehrten Kommunisten“ nie um das nationale Ideal und den ländlichen Raum gekümmert haben. Laut Orbán wurde dieser Niedergang nach dem Regimewechsel nicht gestoppt, sondern ist es sogar viel mehr schlimmer geworden.
Orbán betonte, dass für die nationalen christdemokratischen Regierungen das ungarische Land jedoch „nicht der Rand oder die Peripherie von etwas, sondern das Zentrum oder der Kern von etwas“ sei.
In unseren Augen bilden die Hauptstadt und das Land eine Einheit
Er sagte, dass „die Landluft uns patriotisch macht“, da die ungarische Mentalität, die Haltung und der Habitus, die die Grundlagen für unser Überleben in der Zukunft bilden werden, hier noch lebendig sind.
Er sagte auch, dass Hegyalja eine besondere Region Ungarns sei. In der Nähe befindet sich das Geburtshaus von Fürst Ferenc Rákóczi II., Sárospatak ist die unerschütterliche Bastion der ungarischen Reformation, die Wiege der modernen ungarischen Sprache, und „es gibt hier auch Wein“, sagte er.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Gelegenheit ergreifen, stolze Bürger einer wachsenden, zunehmend selbstbewussten Nation zu sein, die nach Weisheit und moralischer Unterweisung dürstet
Er bezeichnete die Gründung der Universität, die die Kunst des Weinbaus, Pädagogik und den Schutz des kulturellen Erbes lehren wird als eine „Notwendigkeit“. Zugleich wies er darauf hin, dass in der Region auch andere Entwicklungen geplant sind, so wie Straßenausbau, Stadtsanierungen, Entwicklungen im Bereich Tourismus und Landwirtschaft sowie auch industrielle Investitionen.
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(via MTI, Beitragsbild: MTI/Szilárd Koszticsák)