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Orbán: „Mitteleuropa ist für die Zukunftsgestaltung des Kontinents verantwortlich“

Ungarn Heute 2021.02.17.

„Die Länder der Visegrád-Gruppe haben die Verantwortung, Europa vor externen Angriffen und internen imperialen Ambitionen zu schützen und die Unabhängigkeit unserer Heimatländer und Nationen zu wahren“ schrieb Premierminister Viktor Orbán in einem Artikel in der Mittwochsausgabe der regierungsnahen Magyar Nemzet anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Visegrád Staaten.

Mitteleuropa hatte im Laufe seiner Geschichte nicht nur eine Rolle, sondern auch eine Pflicht, „aber diese Tatsache war uns während der sowjetischen Besetzung der Region bis 1990 verborgen“ schrieb der Premierminister in dem Artikel.

Der Kampf, uns von den Kommunisten zu befreien, verengte unsere Perspektive und erschöpfte unsere Stärken

so Orbán und fügt hinzu: „Die Mitteleuropäer haben hart dafür gekämpft, dass die kommunistischen Kräfte von unseren Regierungen entfernt werden.“

„Nach der Niederlage des Kommunismus und der Befreiung unserer Länder … waren wir alle sehr froh und wir wussten gleich, dass sich unsere Länder, Polen, Ungarn und die Tschechoslowakei auf irgendeine Weise vereinigen müssen. Wir wussten, dass obwohl Jahrhunderte kommen und gehen, die mitteleuropäischen Völker das gemeinsame Schicksal für immer teilen würden.“

Justizministerin feiert 30-jähriges Bestehen der Visegrád Gruppe
Justizministerin feiert 30-jähriges Bestehen der Visegrád Gruppe

Die Visegrád-Erklärung, die am 15. Februar 1991 vom ungarischen Ministerpräsidenten József Antal, dem tschechoslowakischen Präsidenten Vaclav Havel und dem polnischen Präsidenten Lech Walesa unterzeichnet wurde, legte den Grundstein für eine 30-jährige Zusammenarbeit in Mitteleuropa, sagte Justizministerin Judit Varga am Montag. Varga sagte auf Facebook, dass die Region dank der V4-Allianz in 30 Jahren zum Motor […]Weiterlesen

Und nach 30 Jahren können wir sagen, dass wir jetzt alle Mitglieder der NATO und der am schnellsten wachsenden Region der Europäischen Union sind

so der Premier. „Starkes Wachstum, niedrige Arbeitslosigkeit, eine schnelle digitale Transformation und robuste Investitionen. Das sind wir heute.“

Laut des Ministerpräsidenten haben die Debatten innerhalb der EU; wie zum Beispiel über Migration, demografische Situation, Rolle der Familien und Konflikt zwischen nationaler Kultur und Multikulturalismus; auf die historische Pflicht Mitteleuropas erneut aufmerksam gemacht.

Die Ungarn betrachten Mitteleuropa als das Territorium zwischen den Ländern der Deutschen und der Russen und die Visegrád Staaten sind zweifellos das Kerngebiet Mitteleuropas

„Wir Ungarn haben immer gedacht, dass wir nicht zufällig auf die Welt gekommen sind, wenn jemand ungarisch geboren wurde, dann hat er/sie auch eine Mission. Diese Mission ist größer als die Mission einzelner Personen, verfügt über einen europäischen Horizont und über eine europäische Bedeutung“.

„Im Gebiet zwischen der deutschen und der russischen Welt, in dem das lateinische Christentum an das orthodoxe Christentum grenzt, in dem viele Sprachen und nationale Kulturen entstanden sind, gibt es eine einzigartige gemeinsame kulturelle Qualität, eine Lebenseinstellung, eine Denkweise und eine einzigartige Haltung „, betont Orbán.

„Dies wird durch Hunderte polnischer, slowakischer, tschechischer und ungarischer Gedichtsammlungen, Romane und Filme bewiesen. Unsere Pflicht ist es, dies zu bewahren“, fügte er hinzu.

"Deutscher Handel mit den Visegrád-Staaten ließ das tiefe Corona-Loch hinter sich"

Der deutsche Handel mit Osteuropa beginnt sich trotz der Coronavirus-Krise zu erholen – berichtet die deutsche Zeitschrift Handelsblatt. Laut dem Artikel hat dieser im dritten Quartal das tiefe Corona-Loch hinter sich gelassen. „Deutsche Ausfuhren erholten sich im September besonders stark, nach Ungarn +3,8 Prozent und Serbien +6,8 Prozent.“ „Der deutsche Handel mit Osteuropa, ist heute […]Weiterlesen

„Unser Europa wurde von den Völkern geschaffen, die das Römische Reich an verschiedenen Punkten der Geschichte unabhängig voneinander angriffen“, bemerkte Orbán. Während sie ihre eigenen Kulturen bewahrten, nahmen diese Völker das lateinische Christentum an, so Orbán weiter. Außerdem sei auch ein Ideal geboren: eine Verordnung darüber, wie Europa sein sollte“.

Mitteleuropäer, sagte der Premierminister, verstanden, dass Harmonie nicht Einheitlichkeit oder Einstimmigkeit bedeutet, sondern die Spannung der Gegensätze nutzt. „Dies ist die Wurzel des ungarischen Volkes und anderer mitteleuropäischer Völker, die ihre Unabhängigkeit anstrebten.“

Laut Orbán konnte das europäische Gleichgewicht und die Stabilität im Laufe der Jahrhunderte darauf beruhen, dass der Geist der Nationen bewahrt wurde und die christliche europäische Kultur vor Angriffen von außerhalb Europas geschützt werden konnte.

Anfang der 2000er Jahre traten wir alle vier der Europäischen Union bei. Neue Horizonte haben sich eröffnet. Die „alten Clubmitglieder“ betrachteten unsere Ideen von Heimat, Christentum, Familie und Souveränität zunächst als kulturelle und historische Folklore … als eine Art flüchtiges Phänomen, das wie Windpocken bald verschwinden werde.“

Aber als die Migrationskrise eintraf, „wurden die Augen geöffnet“. Die Unterschiede wurden klar. „Wir Ungarn haben dann verstanden, dass die Reden und Schriften über eine sogenannte „nachchristliche Zeit“ „ohne Nationen“ keine „Journalismen“ sind.

Wir haben verstanden, dass während wir uns im Kommunismus nach der christlichen und souveränen Existenz Europas sehnten, diejenigen, die in der amerikanisierten Hälfte Europas lebten, das Wesen Europas neu definierten. Europas Mission bestand nicht darin, das Christentum vor den externen Angriffen zu schützen, und die innere Vielfalt zu bewahren. Ihre neue europäische Mission war viel mehr eine völlige Offenheit und Grenzenlosigkeit

Orbán: "Laut Brüssel sind nur jene Länder Rechtsstaaten, welche die Migranten hereinlassen"
Orbán:

Ministerpräsident Viktor Orbán hat eine Mitteilung über das Veto gegen das EU-Haushaltspaket veröffentlicht. Laut dem ungarischen Premierminister betrachtet Brüssel nur jene Länder als Rechtsstaaten, welche die Migranten in ihre Heimat hereinlassen. Nach Annahme des Vorschlags würde es dann kein Hindernis mehr dafür geben, den Mitgliedsstaaten die zustehenden Fördermittel an die Unterstützung der Einwanderung zu knüpfen. […]Weiterlesen

Dazu gehören auch, dass Geschlechterrollen und Familienmodelle nach Wunsch geändert werden können, und das Ziel sei, diese in jedem EU-Land universell zu machen.

In dieser Situation ist uns Ungarn jedoch klar, was unsere europäische Mission ist

schrieb Orbán.

Diese Mission sei, „dem gemeinsamen europäischen Wohl eine unerbittliche antikommunistische Tradition hinzuzufügen und die Verbrechen und Lehren des internationalen Sozialismus neben den Verbrechen und Lehren des Nationalsozialismus einzubeziehen“.

Orbán sagte, es sei entscheidend, „die Schönheit und Wettbewerbsfähigkeit einer politischen und sozialen Ordnung zu demonstrieren, die auf christlicher Lehre beruht“. Er sagte, dass die in Europa lebenden Menschen die äußeren Gefahren nicht aus den Augen lassen sollten, wie  zum Beispiel die Migration.

Wenn wir uns nicht verteidigen, geben wir in der Tat auf, was zu einem völligen Wandel der Zivilisation führen wird

Der Premierminister schloss seine Gedanken wie folgt:  „Eine Mission nicht zu erfüllen ist heroisch, aber nicht erfreulich. Eine Mission zu erfüllen und gleichzeitig Erfolg, Freiheit und Wohlstand in das Land zu bringen, ist nicht weniger heldenhaft, aber auch erfreulich.“ Laut Orbán  hat Mitteleuropa für letzteres eine gute Chance.

„Im Namen meiner Nation danke ich für die drei Jahrzehnte Visegráder Zusammenarbeit!“

(Via: magyarnemzet.hu, Bild: MTI/Pressestelle des Premiers – Benko Vivien Cher)