Am 12. September wird Papst Franziskus die Abschlussmesse des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses auf dem Heldenplatz zelebrieren. Weiterlesen
Es ist nicht gewöhnlich, dass ein Papst unser Land besucht. Während der tausendjährigen ungarischen Geschichte gab es zwar mehrere Papstbesuche, doch mussten wir nach dem ersten mehrere Jahrhunderte warten. Wir sollten uns aber nicht nur deswegen über den derzeitigen Besuch von Papst Franziskus freuen, sondern auch darum, weil der Heilige Vater nun den Eucharistischen Weltkongress in Budapest aufsucht, zu dem er gar nicht „verpflichtet“ sein sollte. Am 12. September wird Franziskus den Abschlussgottesdient auf dem Budapester Heldenplatz zelebrieren, womit der Heilige Vater in Ungarn 25 Jahren nach dem Besuch von Johannes Paul II. erneut ungarischen Boden betritt.
Zuerst hat Papst Leo IX vor fast 1000 Jahren, im Jahre 1052 das Königreich Ungarn besucht, als er in Preßburg König Andreas I und Kaiser Heinrich III getroffen hat. Anschließend betraten jahrhundertelang keine Päpste ungarischen Boden, nur Pius VI. hat 1782 in der Nähe, in Wien, einen Besuch unternommen.
Bis zur zweiten Papstvisite musste man bis zum 16. August 1991 warten, als Papst Johannes II kurz nach der Wende Esztergom (Gran), Máriapócs, Pécs (Fünfkirchen) und Debrecen (Debrezin) besuchte und eine heilige Messe am Staatsfeiertag 20. August auf dem Budapester Heldenplatz zelebrierte.
Und obwohl der Heilige Vater erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nach Ungarn kam, wurde er bereits 1988, also während des kommunistischen Regimes, nach Ungarn eingeladen.
Als Johannes Paul II am 16. August 1991 auf dem Flughafen von Ferihegy landete, sagte er Folgendes:
Ich komme aus derselben Region Europas, die jetzt an der Schwelle einer neuen Ära steht und ich hoffe, dass ich zum Aufbau einer friedlichen und solidarischen Völkergemeinschaft beitragen kann. Söhne und Töchter Ungarns! Wer mit euch spricht, betrachtet sich als euer Landsmann, der an eurem Schicksal Anteil nimmt
Nur fünf Jahre später, 1996, kam der Heilige Vater aus Polen erneut ins Land, damals anlässlich des tausendjährigen Jahrestages der Gründung der Erzabtei Martinsberg.
Darüber hinaus kamen auch mehrere Priester, die später zum Papst gewählt wurden, nach Ungarn, wie Achille Ratti (Papst Pius XI) und Angelo Giuseppe Roncalli (Papst Johannes XXIII). Am Eucharistischen Weltkongress 1938 nahmen Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII und Giovanni Battista Montini, der spätere Papst Paul VI teil.
Am 1. Juni 2019 hat Papst Franziskus die heilige Messe im siebenbürgischen Wallfahrtsort Csíksomlyó (Schomlenberg) im Rahmen seines Rumänien-Besuchs vor 100 Tausend ungarischen Gläubigern zelebriert.
Quelle: index.hu Bild: Pixabay