Die ungarischen Oppositionsparteien bereiten sich auf die bevorstehende Parlamentswahl im nächsten Jahr vor, in dem sie ihre Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten vorstellen. Nach Jobbik hat nun auch Momentum offiziell ihren Kandidaten benannt.
Als Erster hat Ferenc Gyurcsány, ehemaliger Ministerpräsident und jetziger Parteivorsitzender der Demokratischen Koalition (DK) noch im Dezember 2020 gesagt, dass seine Partei seine Frau Klára Dobrev als Kanditatin für das Ministerpräsidentenamt ernennen werde, wenn es soweit wäre. Péter Jakab, Parteivorsitzender von Jobbik hat vor einem Monat auf seiner Social-Media-Seite angekündigt, dass er ebenfalls für das Amt des Ministerpräsidenten kandidiere. Gestern hat auch die Momentum-Bewegung seinen Vorsitzenden András Fekete-Győr als Kandidaten vorgestellt. Gergely Karácsony, Oberbürgermeister von Budapest nannte die Vorwahl als Voraussetzung für seine mögliche Kandidatur.
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Gyurcsány: "Nur eine gemeinsame politische Opposition hat die Chance zu gewinnen"Die Entscheidung der ungarischen Oppositionsparteien zur Zusammenarbeit ist von „historischer Bedeutung“, sagte Ferenc Gyurcsány, Vorsitzender der oppositionellen Demokratischen Koalition in einer Grundsatzrede am Samstag. Die Entscheidung, eine einheitliche Opposition zu bilden, ist nicht auf eine bestimmte Partei oder einen bestimmten politischen Führer zurückzuführen, sondern auf das Ergebnis der gemeinsamen Anerkennung ihrer patriotischen Verpflichtung durch die […]Weiterlesen
„Ministerpräsident-Kandidaten der Opposition sind eine Katastrophe“
Laut der unabhängigen Parlamentsabgeordneten Andrea Varga-Damm sei die derzeitige Liste der Ministerpräsident-Kandidaten der Opposition“eine Katastrophe“. Sie schrieb auf ihrer Social-Media-Seite: Sie hätten „keine Bildung, keine Erfahrung, keine Führungsposition, keinen Stil, keine Eleganz“. Péter Ungár, Abgeordneter der LMP sagte über den Kandidaten der Momentum Bewegung András Fekete-Győr in Bezug auf den Kampf gegen den Klimawandel, dass er nicht grün, sondern eher liberal sei: Für ihn seien Profit und Markt wichtiger als die Natur und die Menschen.
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Oppositionsparteien legen gemeinsame Regierungsprinzipien festDie Oppositionsparteien des ungarischen Parlaments haben eine Vereinbarung über die Grundsätze einer gemeinsamen Regierung unterzeichnet, falls sie die nächsten Parlamentswahlen 2022 gewinnen sollten. Die Parteien haben sich verpflichtet, ein „demokratisches, sozial gerechtes, umwelt- und klimabewusstes, kooperatives Ungarn“ aufzubauen. Die Vereinbarung der Oppositionsparteien wurde von Jobbik, Momentum, LMP, Párbeszéd, von den Sozialisten und der Demokratischen Koalition […]Weiterlesen
Laut einer Umfrage, welche Ende Januar vom Institut Pulzus durchgeführt wurde, sind Klára Dobrev und Gergely Karácsony die populärsten Kandidaten bei den Wählern der Opposition.
Noch Ende 2020 haben die sechs wichtigsten Oppositionsparteien angekündigt, dass sie zur Parlamentswahl im Frühjahr 2022 gemeinsam antreten wollen. In allen 106 Distrikten werden sie mit gemeinsamen Kandidaten, einem gemeinsamen Kandidaten für den Premierminister, einem gemeinsamen Programm und einer gemeinsamen Liste kandidieren, um „das Orbán-Regime abzubauen und der Nation alles zu geben, was ihnen bei der Zeit des Systemwechsels versprochen wurde: Freiheit und Wohlfahrt“ – steht in ihrem Beschluss.
Bild: MTI Fotó: Bruzák Noémi