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Premier Orbán: „Ungarische Krankenhäuser dürften Mitte Dezember an ihre Kapazitätsgrenze stoßen“

Ungarn Heute 2020.11.06.

Die Regierung rechne mit 30-32 Tausend Krankenhaus-, davon 4480 Intensivpatienten bis 10. Dezember – darüber sprach Ministerpräsident Viktor Orbán im staatlichen Kossuth Radio. Seiner Meinung nach wird ungefähr dann die Kapazitätsgrenze der ungarischen Krankenhäuser erreicht. Über die Präsidentenwahl in den USA hat er widerholt, dass Donald Trump ein Freund Ungarns sei.

„Der operative Stab überprüft die Lage jeden Tag in der Früh, die Gegenwart ist auch interessant…

ich interessiere mich jedoch vor allem für die Zukunft: Wann wird unser Gesundheitssystem die Grenze seines Leistungsvermögens erreichen

darüber sprach der Ministerpräsident in seinem gewöhnlichen Radiointerview am Freitag.

Er sagte, dass am 21. November laut Prognosen 2240 Intensivbetten mit Beatmungsgerät gebraucht werden. Am 10. Dezember rechnen sie mit 30-32 Tausend Krankenhauspatienten, wobei 4480 Intensivbetten sowie auch die entsprechende Zahl von Ärzten und Krankenschwestern gebraucht werden.

Die Grenze des Leistungsvermögens liege hier

fügte er hinzu.

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Es wurde auch beschlossen, was passieren solle, wenn die Infektion diese Grenze überschreite: Es wird benannte Orte geben, wo angemessene Gesundheitsversorgung gewährt wird, notfalls auch außerhalb der Krankenhäuser. Viktor Orbán kündigte noch an, dass sie innerhalb von einigen Stunden über die Freigabe von weiteren Krankenhausbetten entscheiden werden.

Der Ministerpräsident betonte, dass das Durchschnittsalter der Verstorbenen über 76 Jahre liege, weswegen er die Jugendlichen erneut zu Disziplin im Interesse ihrer Eltern und ihrer Großeltern aufrief.

Es wurde auch erwähnt, dass es nur mehr 700 Siedlungen in Ungarn gebe, wo das Virus nicht präsent sei. Wegen der Pandemie gibt es zurzeit in sieben Schulen keinen Unterricht, in 23 Einrichtungen wurde Fernunterricht und in 78 Hybrid-Unterricht eingeführt. Die Schulen werden so lange nicht geschlossen bis es nicht unbedingt notwendig ist, wobei die Schüler und Studenten in den einzelnen Einrichtungen „unter Kontrolle“ seien – fügte der Ministerpräsident hinzu.

Über die Notverordnung sagte Viktor Orbán, dass man in der „liberalen Welt“ erneut gesagt werde, dass es hier eine Diktatur gebe, wobei das Parlament nach wie vor weiter tagen werde. Weil aber die Pandemie sich schnell verbreite, muss man schnelle Entscheidungen treffen und nicht in jedem einzelnen Fall auf das Parlament warten.

Der Terroranschlag in Wien wurde ebenfalls erwähnt, worüber der Ministerpräsident sagte, dass solche Fälle uns darauf aufmerksam machen, dass wir nicht immer nur die Pandemie beachten sollen. In Bezug auf die Zukunft Europas ist die Einwanderung keine Lösung, sondern die Quelle des Problems – wiederholte er seine oft geäußerte Aussage.

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Über die Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten betonte er: Unabhängig davon, wer der neue Präsident wird, können die Amerikaner nicht mehr dermaßen moralisieren, wie das früher für die Demokraten typisch war. Wenn in Ungarn solche Ereignisse wie in den USA passieren würden, dann „würde hier der Himmel einstürzen“. Aber er wolle die Vereinigten Staaten nicht beurteilen. Viktor Orbán bezeichnete Donald Trump als Freund Ungarns.

(Beitragsbild: MTI)