Nach der Rede von Ministerpräsident Viktor Orbán über seine wirtschaftspolitischen Vorhaben äußert ein linker Kommentator massive Kritik am Regierungschef: Dieser habe niemals gut verstanden, wie die Wirtschaft funktioniere. Presseschau von budapost.de.
In seiner Rede auf der Jahresversammlung der Industrie- und Handelskammer am Samstag benannte Viktor Orbán fünf „Fallen“, denen Ungarn in den kommenden Jahren tunlichst aus dem Weg gehen müsse. Dazu gehörten eine übermäßige Macht ausländischer Unternehmen sowie eine sich vertiefende Kluft zwischen Budapest und dem Rest des Landes.
Der Ministerpräsident habe die „Gesetze der Wirtschaft“ nie verstanden, schreibt Miklós Bonta in der Tageszeitung Népszava. Vor allem weist der Kommentator die Ansicht Orbáns zurück, wonach Ungarn unter einer „negativen Gewinnbilanz“ leide, was bedeute, dass ausländische Unternehmen ein Vielfaches derjenigen Gewinne, die ungarische Unternehmen durch Investitionen im Ausland erzielen würden, in ihre jeweiligen Heimatländer überweisen würden. Bonta macht darauf aufmerksam, dass ausländische Unternehmen, die in Ungarn neue Technologien eingeführt, Arbeitsplätze geschaffen und Steuern gezahlt hätten, nicht unbedingt mehr von ihren Gewinnen exportieren würden als „einheimische“ Firmen. Wenn sie in Ungarn gute Investitionsmöglichkeiten fänden, dürften sie hier neuerlich investieren, ist der linksorientierte Kolumnist überzeugt.
(Via: budapost.de, Titelbild: MTI – Vivien Cher Benko)