Der ungarische Regisseur ist einer der angesehensten Filmemacher der Welt und hat eine begeisterte AnhängerschaftWeiterlesen
Die 53. Ausgabe des Rotterdamer Filmfestivals stellt das Werk von Judit Elek in den Mittelpunkt, der ungarischen Spiel- und Dokumentarfilmerin und Kossuth- und Béla-Balázs-Preisträgerin, die kürzlich ihren 85. Geburtstag feierte und deren Werk ein halbes Jahrhundert umspannt.
Das prestigeträchtige Festival IFFR stellt jedes Jahr die inspirierende Arbeit radikaler, tabubrechender Filmemacher in den Mittelpunkt.
„Das Focus-Programm ist eine großartige Gelegenheit für uns, die Arbeit von Filmemachern zu würdigen, die nicht immer die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen. Wie immer widmen wir uns unkonventionellen Themen (…). Das Unerwartete leuchtet beim Rotterdamer Festival immer hell auf“, so Vanja Kaludjercic, Direktorin des Festivals, über die Auswahl.
Judit Elek (1937) gehört zu den kompromisslosesten Persönlichkeiten des Weltkinos. Elek, die vom IFFR-Gründer Huub Bals geliebt wurde, aber bis heute in breiteren Kreisen kaum bekannt ist, hat sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme gedreht, die fast brutal persönlich sind und sowohl die Geschichte ihres Heimatlandes Ungarn als auch ihr eigenes, von Traumata geprägtes Leben reflektieren.
Judit Eleks Karriere verdient es, wieder ins Rampenlicht gerückt zu werden, heißt es auf der Website des Festivals.
Ihr Werk berührt oft sensible Themen wie politische Unterdrückung und das Schicksal des jüdischen Volkes.
Ihre Filme nähern sich dem Thema abwechselnd mit Mitgefühl, Zärtlichkeit oder Wut. Das Programm umfasst den Film Maybe Tomorrow aus dem Jahr 1980, eine scharfe und schonungslose Darstellung sterbender Beziehungen, die sarkastische historische Allegorie The Trial of Martinovics and the Hungarian Jacobins aus dem Jahr 1981 und ein bahnbrechendes Werk zur Erinnerung an den Holocaust, den Dokumentarfilm To Speak the Unspeakable – The Message of Elie Wiesel aus dem Jahr 1996.
Die bisher umfassendste Elek-Retrospektive zeigt eine Auswahl von 18 Filmen, von denen neun restauriert und vom Nationalen Filminstitut zur Verfügung gestellt wurden. Eine Besonderheit des Programms ist die Vorführung von drei Filmen auf 35-mm-Kopien.
Die Regisseurin war persönlich anwesend, um eine vom IFFR in Auftrag gegebene Publikation (Judit Elek: The Lady from Budapest) über ihr Werk vorzustellen und zu signieren.
Via kultura.hu Beitragsbild: Evamaria Langer Domrady Facebook