Am Vorabend der Eröffnungsfeier des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses luden die ungarischen Diözesen im ganzen Land fünftausend Bedürftige zu einer Agape ein, berichtet das Portal der Veranstaltung iec2020.hu. Weiterlesen
Herzerschütternd und glaubhaft – schrieb das katholische Portal 777.hu über das Glaubenszeugnis von Staatspräsident János Áder beim 52. Eucharistischen Weltkongress in Budapest. Laut dem ungarischen Staatspräsidenten muss man für die Hilfe Gottes aktiv handeln, der Glaube kann nämlich nicht passiv sein.
Der Präsident sprach über Gott, frei, ohne von Zetteln abzulesen, sichtbar ergriffen, bewegt und aus seinem Herzen, berichtet der katholische Blog 777 über das Zeugnis von János Áder.
Er begann sein Glaubenszeugnis mit der Auflistung „von scheinbaren Zufällen“ in seinem Leben.
Die unerwarteten Ereignisse in unserem Leben stellen uns vor eine Kette von Fragen. War es Zufall oder war es Gottes Wille? Diesen Zwiespalt versuchte Präsident János Áder in seinem Glaubenszeugnis mit seinem Besuch im Vatikan im Jahr 2013 zu verdeutlichen. Er sagte, der Heilige Vater habe unter anderem Weihwasser aus dem Heiligtum von „Matraverebélyszentszentkút“ von ihm erhalten. Er hätte aber auch aus den Quellen von 26 anderen Heiligtümern wählen können. Zufall?
Im Flugzeug las er, dass 2,5 Milliarden Forint für die Erweiterung und Renovierung dieses Wallfahrtsortes ausgegeben werden. Zufall? Als er seine Familienmitglieder dem Papst vorstellte, zeichnete der Heilige Vater mit dem Wasser, das er erhalten hatte, ein Kreuz auf die Stirn eines jeden von ihnen. Zufall? Das Hauptthema des privaten Treffens war die Bewahrung der Schöpfung und der Schutz unserer Gewässer. Später wurde eine päpstliche Enzyklika zu diesem Thema veröffentlicht. Zufall? Zehn Tage später bat Viktor Orbán, der sich bei einem Fußballtraining verletzt hatte und einige Tage nicht laufen konnte, den Staatspräsidenten, ihn bei der Grundsteinlegung des Heiligtums in Matraverebélyszentkút zu vertreten. Zufall?
Nach der offenen Frage zitierte er die Überlegungen von Papst Franziskus in seinem Gebet für unsere Erde.
Laut Áder liegt es an uns, ob wir die erhaltenen Signale von Gott für einen Zufall halten oder darin die Hand Gottes erblicken. Wenn man nach den Gesetzen Gottes lebt, in dem man mit seinen Talenten gut umgeht, dann ist es möglich, Gott im Herzen, in der Seele oder in den Handlungen zu finden.
In seiner Rede über das Verhältnis zwischen Glaube und Wissenschaft erinnerte er daran, dass die beiden oft gegeneinander gestellt werden und die Vereinbarkeit von Evolution und Schöpfung in Frage gestellt wird. Der Staatspräsident wies auch darauf hin, dass sich auch Darwin in seinem Werk „Ursprung der Arten“ auf Gott beziehe, und zog eine Parallele zwischen dem Gemälde Salvador Dalis und des Gedichts von Sándor Weöres, wie zwei verschiedene Kunstarten den gleichen Gedanken wiedergeben können.
Der Präsident fuhr fort:
„Viele Menschen denken, dass Gott ihnen hilft, indem er sich neben sie auf die Bank setzt oder auf der Straße neben ihnen geht und fragt: ‚Wie kann ich dir helfen?‘ Gott zu suchen und zu empfangen ist eine Tätigkeit des Handelns. Der Glaube kann nicht passiv sein.
Áder teilte dem Publikum auch mit, wie die Idee entstanden ist, die ungarischen gottbezogenen Gedichte in einen Band zusammenzufassen. Im Band sind die Werke anhand sieben Themen zusammengefasst: Suche, Gemeinschaft, Trost, Wissen, Kreation, Tod, Mysterium.
Das Staatsoberhaupt sprach auch über die Auswirkungen des Coronavirus: In Ungarn sind mehr als 30 Tausend Menschen gestorben wobei es mehr als 600 solche Familien gebe, in denen Kinder unter 18 Jahren ihre Eltern verloren haben.
Das Publikum würdigte seine aufrichtigen Worte mit minutenlangem Applaus, so sehr, dass der Präsident der Republik auf die Bühne zurückkam, um sich zu bedanken:
Ich wurde noch nie mit Beifall „zurückgerufen“. Vielen Dank, dass Sie hier waren, ich fühle mich durch Ihre Aufmerksamkeit geehrt. Gott segne Sie
verabschiedete sich Áder vom Publikum.
Bild: MTI/Bruzák Noémi