Wöchentliche Newsletter

Staatssekretär: „Viktor Orbán hat keine schlaflosen Nächte, nur weil George Clooney Unsinn über ihn redet“

Ungarn Heute 2020.11.24.
FIZETŐS

Viktor Orbán hat keine schlaflosen Nächte, nur weil George Clooney Unsinn über ihn redet, reagierte Tamás Menczer, Staatssekretär des Außenministeriums auf die Aussagen von George Clooney, nachdem der US-amerikanische Schauspieler den ungarischen Ministerpräsidenten in einem Interview mit Hass identifiziert hatte. Die ungarischen Medien berichteten danach über seine „angeblich engen Kontakte zur Soros-Familie“, darauf hat Clooney gestern in einer Mitteilung reagiert.

Clooney sei zwar ein guter Schauspieler, wofür er Respekt verdiene, aber das bedeute noch nicht, dass er sich auch in der Weltpolitik auskenne, betonte der ungarische Staatssekretär. Er habe bestimmt Informanten, wobei es schon sichtbar sei, welcher Art, sagte Menczer. Schließlich schlug der Staatssekretär Clooney vor: Er sollte gemeinsam mit seiner Frau nach Ungarn kommen und einen guten Kaffee trinken, um sehen zu können, was für ein gutes Land Ungarn sei.

Der Schauspieler hat in einem Interview vergangener Woche über seinen Charakter im Film Midnight Sky gesprochen, dessen Regisseur er auch ist. Am Ende des Interviews sprach er über die Eigenschaften Hass und Wut, die er sich zu dieser Rolle unbedingt aneignen musste. Dann erwähnte er den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und den brasilianischen Präsidenten Jait Bolsonaro als negative Beispiele in der Welt.

George Clooney: Wenn Hass und Wut, dann Orbán
George Clooney: Wenn Hass und Wut, dann Orbán

Nicht das erste Mal ist es passiert, dass ein Hollywood Stern – der in den meisten Fällen gar keine Ahnung von Ungarn hat –  das Land, die politische Lage, oder selbst den ungarischen Ministerpräsidenten kritisierte. Wir erinnern uns immer noch daran, als der britische Schauspieler, Hugh Grant es wichtig gehalten hat, sich über die ungarische […]Weiterlesen

Nachdem darauf in den ungarischen Medien berichtet wurde, dass er enge Kontakte zur Soros-Familie pflege, hat Clooney in einer Mitteilung reagiert: Er rechne nicht damit, dass seine Mitteilung in den ungarischen Nachrichten erscheine, da sie unter der Kontrolle des „Orbán-Regimes“ stünden. Er fügte hinzu, dass er George Soros und seinen Sohn nur ein paar Mal getroffen habe. Anschließend übte er eine ausführliche Kritik an der Regierung Orbán: Sie kontrolliere die Medien, unterwerfe Unternehmen strengeren Steuerregelungen, bringe die freie Presse zum Schweigen, dämonisiere die Entrechteten und liebäugle mit den Rechtsextremen. Clooney fügte hinzu: Er war zuerst in den achtziger Jahren in Ungarn, als das Land noch „Teil der Sowjetunion“ war. Letztes ist aber eine falsche Behauptung, Ungarn war nie ein Teil der Sowjetunion.

(Beitragsbild: MTI/EPA/Nina Prommer)