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Ungarn will überflüssige Beatmungsgeräte verkaufen

Ungarn Heute 2021.03.11.

Die ungarische Regierung hat Beatmungsgeräte während der ersten Welle der Pandemie in doppelt so großer Menge beschaffen, welche im schlimmsten Fall notwendig gewesen wären. Jetzt sollen die nicht benötigten Geräte verkauft werden. In der ersten Welle der Epidemie kaufte das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Handel insgesamt 17.402 Beatmungsgeräte für mehr als 300 Mrd. Forint, von denen jedoch weniger als tausend an Krankenhäuser geliefert wurden.

Die Regierung kann die überflüssigen Beatmungsgeräte verkaufen – darüber wurde ein Dekret im Ungarischen Amtsblatt veröffentlicht. Demnach wird es die Aufgabe von Miklós Kásler, Sándor Pintér und Péter Szijjártó sein, die Menge, den Typ und die Seriennummer von den Geräten zu bewerten, die der Staat verkaufen würde.

Corona: Überflüssige Beatmungsgeräte werden in Afrika und Asien verkauft
Corona: Überflüssige Beatmungsgeräte werden in Afrika und Asien verkauft

Die Regierung bestellte wegen der Corona-Epidemie eine große Anzahl von Beatmungsgeräten, weil „wir eine Situation vermeiden wollten, was in Italien passierte. In Italien mussten Ärzte bei COVID-19-Patienten entscheiden, wer behandelt wird und wer stirbt“- sagte ein Staatssekretär des Außenministeriums am Mittwoch. Die Regierung hatte erwartet, dass im schlimmsten Fall 10.000 Beatmungsgeräte benötigt würden. Sie hat aber […]Weiterlesen

Die Regierung hat bereits im Oktober 2020 versucht, die Beatmungsgeräte zu verkaufen, jedoch konnten bisher keine Käufer gefunden werden. 18 Geräte wird Ungarn Uganda schenken, wo sie im Krankenhaus von Kampala verwendet werden.

Semmelweis Universität erhält die ersten ungarischen Beatmungsgeräte
Semmelweis Universität erhält die ersten ungarischen Beatmungsgeräte

Die ersten zehn in Ungarn entwickelten Beatmungsgeräte wurden an die Semmelweis-Universität geliefert, teilte das Ministerium für Innovation und Technologie am Donnerstag mit. Die Beatmungsgeräte, die in einem gemeinsamen Projekt der Universität und mehrerer Investoren entwickelt wurden, werden eine personalisierte Unterstützung für Patienten mit Atembeschwerden gewährleisten. Das Projekt erhielt die Forschungs- und Entwicklungsfinanzierung der Regierung, die […]Weiterlesen

Béla Merkely, Rektor der Budapester Semmelweis-Universität warnte noch im Dezember letzten Jahres, dass die Zahl der Patienten die auf künstliche Beatmung angewiesen sein könnten, ungefähr 1000 beträgt, was die Obergrenze der Kapazität des ungarischen Gesundheitswesens ist. Derzeit werden 911 Personen maschinell beatmet.

Kanzleramtsminister Gergely Gulyás sagte heute auf seiner üblichen Pressekonferenz, dass zurzeit 13 244 freie Betten zur Verfügung stehen, wobei die Kapazität der freien Beatmungsgeräte 1 918 beträgt. Obwohl laut Gulyás auch genügend Fachleute eingesetzt werden könnten, sagen die meisten Experten des Gesundheitswesens, dass das ungarische Gesundheitssystem seine Leistungsobergrenze fast erreicht hat.

Quelle: index.hu   Bild: MTI/kormany.hu/Árvai Károly