In der Fabrik in Sirok werden heute zwei Hauptbestandteile von Munition hergestellt: die Kugel und die Hülse.Weiterlesen
Die Rheinmetall-Geschäftsführung habe Ungarn kürzlich als einen der vier „Heimatmärkte“ neben Australien, Großbritannien und natürlich Deutschland benannt, erklärte Paul Walf, Leiter der Koordinationsabteilung Zentraleuropa der Rheinmetall AG, in einem Interview mit Mandiner.
Der deutsche Rüstungskonzern setze seit 2019 gemeinsam mit der ungarischen Regierung eine erfolgreiche Investitionsstrategie um, wobei die Ziele und langfristigen strategischen Visionen von Ungarn und Rheinmetall von Anfang an nahezu deckungsgleich seien, so Paul Walf gegenüber dem Portal. Während die politische Priorität der ungarischen Seite auf dem Aufbau einer wehrtechnischen Basis parallel zum Modernisierungsprogramm der ungarischen Streitkräfte liege, wolle Rheinmetall angesichts des wachsenden Auftragsbestandes seine Kapazitäten ausbauen, erklärte er.
Die positiven Ergebnisse der ersten Vereinbarungen sind bereits sichtbar: Der Schützenpanzer Lynx ist bereits bei den ungarischen Streitkräften im Einsatz, und die industriellen Investitionen schreiten in beeindruckendem Tempo voran,
betonte der Abteilungsleiter.
Paul Walf erklärte gegenüber Mandiner, dass die strategische Zielsetzung des Rüstungsunternehmens in Ungarn eine doppelte sei: Einerseits wolle man ein zuverlässiger Partner der ungarischen Streitkräfte bleiben, andererseits wolle man seine Kapazitäten ausbauen und die wachsende Nachfrage seiner Kunden befriedigen.
Zum Rheinmetall-Werk in Zalaegerszeg betonte der Abteilungsleiter, dass es sich um die modernste Produktions- und Versuchsanlage für Kampffahrzeuge in Europa handelt. „Neben der Produktionshalle verfügt das Werk über eine beeindruckende Anzahl von Testeinrichtungen, darunter eine Gefechtsfahrzeug-Teststrecke und große Kammern zur Erprobung von Klimaanlagen und elektronischen Geräten. Die Anlage ist auch ein einzigartiges Forschungs- und Entwicklungszentrum, das zum wirtschaftlichen Betrieb der Anlage beiträgt“, erklärte er dem Portal.
Darüber hinaus haben Rheinmetall und die ungarische Regierung gemeinsam den Bau einer der größten Munitions- und Sprengstoffproduktionsanlagen Europas in Várpalota begonnen, erinnerte Paul Walf. Auf dem 300 Hektar großen Gelände soll im nächsten Jahr die Produktion von 30-mm-Maschinengewehrmunition für Lynx und ähnliche Kampffahrzeuge beginnen, bald gefolgt von 120-mm-Panzermunition und 155-mm-Artilleriemunition, gab er bekannt. Die hier produzierte Munition wird „die derzeitige Abhängigkeit Europas von externen Lieferanten erheblich verringern. Mit diesem Schritt leistet die ungarische Regierung einen wichtigen Beitrag zur strategischen Autonomie Europas und zur Erhöhung der EU-Sicherheit“, betonte der Abteilungsleiter.
In der Fabrik in Sirok werden heute zwei Hauptbestandteile von Munition hergestellt: die Kugel und die Hülse.Weiterlesen
Neben Zalaegerszeg und Várpalota werde Rheinmetall auch in Budapest und Szeged präsent sein, sagte Paul Walf gegenüber Mandiner. „In Budapest haben wir mit dem Bau eines Digitalisierungs- und Softwareentwicklungszentrums begonnen, das die Digitalisierung der ungarischen Streitkräfte unterstützen wird. In Szeged wird ein Werk für die Produktion von Wasserstoff- und E-Mobilitätskomponenten im Rahmen der zivilen Aktivitäten von Rheinmetall entstehen“, so der Abteilungsleiter.
Das Geld, das das deutsche Unternehmen in seinen ungarischen Betrieb investiert, wird in die Entwicklung der ungarischen Verteidigungsindustrie fließen.Weiterlesen
via mandiner.hu, Beitragsbild: Facebook/Magyar Honvédség/Rácz Tünde/honvedelem.hu