„Wir können die Schulen frühestens am 12. April wieder öffnen“ kündigte der Kanzleramtsminister auf seiner gewöhnlichen Pressekonferez am Donnerstag an. Gergely Gulyás fügte hinzu: dieser Termin könne aber um eine weitere Woche verschoben werden. Bis dahin müssen alle Lehrer und Kindergärterinnen geimpft werden. Der Minister gab jedoch nicht an, dass sich diese Öffnung nur auf die Bildungseinrichtungen beziehe. Die Regierung betont zugleich, dass mindestens 2,5 Millionen Personen geimpft werden müssen, danach kann man über einen schrittweisen Neustart sprechen.
„Die Zahlen sind jetzt sehr besorgniserregend“ sagte Gergely Gulyás auf seiner gewöhnlichen Pressekonferenz am Donnerstag. Der Kanzleramtsminister fügte hinzu:
Wir sehen, dass die dritte Welle noch nicht vorbei ist, die Situation ist in ganz Europa, so auch in Ungarn sehr schlecht. Das Gesundheitssystem ist jedoch in der Lage, den wachsenden Kapazitätsbedarf zu decken
„Es gibt nur eine Lösung: die Impfung“
Bis dato haben sich 650.000 Rentner immer noch nicht registriert. „Wir bitten sie, sich zu registrieren“ betonte der Minister erneut.
In den Pflegeheimen, in denen die ersten Impfungen durchgeführt wurden, sei die Infektionsrate auf ein Prozent gesunken
sagte Gulyás. Ihm zufolge, wenn die älteren Menschen geimpft würden, würden die epidemiologischen Zahlen signifikant abnehmen.
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Gulyás teilte außerdem mit, dass der operative Stab die Fragen und Vorschläge der Handelskammer zur Öffnung von Geschäften und größeren Einkaufszentren prüfen werde. Darüber wird die Regierung erst morgen entscheiden. Ihm zufolge muss vor allem berücksichtigt werden, dass es in der Zeit vor Ostern keine langen Schlangen vor den Läden geben werde.
Ein realistisches Ziel ist es, laut der Regierung, bis Ende Mai alle zu impfen, die sich schon registriert haben. Ungarn hat insgesamt 4.360.000 Dosen des Jonhson-Impfstoffs bestellt. Dieser Impfstoff könnte schon im April in Ungarn eintreffen.
Darüber, welche Befugnisse man mit einer Impfkarte erhalten wird, wird das Kabinett erst später entscheiden, so Gulyás.
Jeder wird richtig betreut
Es ist nicht wahr, dass Ungarn die Leistungsobergrenze im Gesundheitswesen erreicht hat, so Gulyás, es ist auch nicht wahr, dass es Patienten gibt, die ohne Pflege bleiben würden. 500 Freiwillige bewarben sich um die landesweite Aktion, im System zu helfen, fügte der Minister hinzu. Laut Gulyás ist die ungarische Verteidigung trotz der schlechten Sterblichkeitsrate wirksam. Ihm zufolge ist es geschmacklos, die Sterblichkeitsstatistik verschiedener Länder zu vergleichen.
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Die Regierung habe die strengen Maßnahmen immer zum richtigen Zeitpunkt angeordnet, fügte er hinzu. „Die epidemiologischen Maßnahmen in Ungarn sind konsequent und in Westeuropa hat es an mehreren Stellen Eile gegeben.“ Laut Gulyás „entsprechen die Anklagen wegen der höchsten Sterblichkeit nicht den Tatsachen“. Laut dem Minister liegt dies daran, dass als Todesursache an Corona in Ungarn mehr Todesfälle verzeichnet werden, als in vielen anderen Ländern.
(Titelbild: MTI – Zoltán Máthé)