Der ungarische Fernsehfilm Örök tél („Ewiger Winter“) unter der Regie von Attila Szász gewann einen der Hauptpreise beim 12. Internationalen Filmfestival „Unruly Unbreakable Cursed“ in Gdynia, Nordpolen, das dem Zweiten Weltkrieg und dem antikommunistischen Widerstandskräften gewidmet ist.
Szász‘ Werk gelang zusammen mit 12 ausländischen und polnischen Arbeiten in der Kategorie „Spielfilm“ unter die besten Arbeiten. In diesem Jahr wurden etwa hundert Werke vorgestellt. Der Vorsitzende der Jury, der berühmte polnische Regisseur Lech Majewski, begründete den ersten Preis damit, dass der Film „von einer brutalen Welt spricht, in der die Frauen 1944 in das Lager Donezk gebracht wurden. Die dort geborenen Gefühle konnten doch ihnen beim Überleben helfen.“
Der Film „Ewiger Winter“ basiert auf Norbert Köblis Drehbuch. Er erinnert an den Hunderttausenden von Ungarn, die in Zwangsarbeitslager deportiert wurden, und erzählt vor allem die Geschichte ungarndeutscher Frauen. Nach der sowjetischen Besetzung Ungarns in 1944 wurden Taussende in Viehwaggons verladen und gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen in einem ukrainischen Lager in Kohlengruben zu arbeiten. Hier trifft Irén den Häftling Rajmund, der beschließt, ihr „die Technik des Überlebens“ beizubringen. Während sie entschlossen ist, zu ihrer Tochter und Familie zurückzukehren, haben Geschichte und Schicksal einen anderen Plan: Irén und Rajmund verlieben sich. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und ist der erste ungarische Spielfilm über die 700.000 ungarischen Opfer der sowjetischen Arbeitslager, deren Geschichten 70 Jahre lang vershwiegen wurden.
Im vergangenen Jahr gewann die Hauptdarstellerin Marina Gera den Emmy-Preis für die beste Leistung einer Schauspielerin. In ihrer Dankesrede widmete sie den Preis „allen ungarischen Opfern, die in der Sowjetunion gelitten haben“. Hungary Today hatte die Gelegenheit, mit Gera über die Auszeichnung und die damit verbundenen Möglichkeiten in einem Interview zu sprechen.
Emmy-Siegerin Marina Gera: „Man muss hart für alles arbeiten“
Beim viertägigen internationalen Filmfestival, das unter der Schirmherrschaft des polnischen Präsidenten Andrzej Duda organisiert wurde, wurden auch andere ungarische Filme dargestellt. Bei den Podiumsgesprächen befanden sich unter anderem der bekannte polnische Schriftsteller Górny Grzegorz sowie der ungarische Historiker und Diplomat Imre Molnár. Sie diskutierten über die polnisch-ungarische Zusammenarbeit des 20. Jahrhunderts, einschließlich des polnisch-sowjetischen Krieges (1920) und der ungarischen Hilfe während des Zweiten Weltkriegs.
(Via: Hungary Today, Beitragsbild: Ewiger Winter / Örök tél)