Ein linksliberaler Analyst empfiehlt der Regierung, zur Vermeidung eines Chaos einen detaillierten Impfplan auszuarbeiten. Dieser könnte nötig werden, wenn Vakzine einmal in großen Mengen eintreffen werden. Presseschau von budapost.de.
Nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers István Tömpe sollten alle Bürger des Landes eine am persönlichen gesundheitlichen Risiko orientierte Nummer erhalten. Die für die Impfungen zuständig Gesundheitsbehörde sollte sie kontaktieren können, sobald Datum und Ort ihrer jeweiligen Impfung bekannt seien. Zurzeit erhalte Ungarn nur einige zehntausend Impfdosen pro Woche, notiert Tömpe in der Tageszeitung Népszava.
Doch äußert der Experte, der unter der letzten kommunistischen Regierung als Leiter der Privatisierungsbehörde und danach als CEO einer Bank gearbeitet hatte, die Hoffnung, dass innerhalb weniger Wochen große Mengen an Impfstoffen in Ungarn eintreffen würden. Bis dahin sollte das Land in der Lage sein, die Impfungen unmittelbar durchzuführen.
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Zu diesem Zweck müssten die Impfzentren eingerichtet und die Verfahrensfragen geklärt sein. Tömpe ist sich sicher, dass die Regierung diese Krise so gut wie möglich bewältigen wolle. Andernfalls würde sie einen Sieg bei den Parlamentswahlen 2022 aufs Spiel setzen. Deshalb sollte es in dieser Angelegenheit keine Interessenkonflikte zwischen Regierung und Opposition geben.
Der Ökonom warnt die Regierung davor, auf der Einführung von über einer Million unpopulärer chinesischer Impfstoffe zu bestehen, da ein derartiges Vorgehen ihre Wahlchancen verschlechtern dürfte. Auf jeden Fall, so argumentiert Tömpe, seien die Behörden derzeit nicht in der Lage, so viele Vakzine innerhalb kurzer Zeit zu verimpfen. Bis dies der Fall sein werde, würden die populäreren westlichen Impfstoffe verfügbar sein, sagt Tömpe voraus.
(Via: budapost.de, Bild: MTI – Attila Balázs)