Ungarn wird Änderungen an seinem Impfplan vornehmen, um sicherzustellen, dass „so viele Menschen wie möglich“ mindestens den ersten Impfstoff erhalten – betonte Ungarns Landeschefärztin Cecília Müller. Die südafrikanische Mutation des Coronavirus sei bei einem ungarischen Patienten nachgewiesen worden. Die Patientin habe einen Kollegen kontaktiert, der kürzlich Sambia besucht habe. Da sich die Mutanten schneller ausbreiten, sollte auch der Impfplan geändert werden.
Im Gegensatz zu früheren Überzeugungen sind die Virusmutanten nicht nur ansteckender, sie können auch einen viel schwereren Krankheitsverlauf verursachen, sagte Landeschefärztin Cecília Müller. Müller fügte hinzu, dass die brasilianischen und südafrikanischen Varianten resistenter gegen Antikörper seien, was zu einer erneuten Infektion führen könnte.
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Die neuen Varianten sind stärker und ansteckender und haben eine um 70 Prozent höhere Reproduktionsrate als die Früheren. Sie können auch eine ernstere Krankheit verursachen
sagte sie und forderte „jeden auf, alles mögliche zu unternehmen, um die dritte Welle einzudämmen“.
Bis Donnerstag wurde die britische Variante in 418 ungarischen Proben identifiziert, und eine weitere, erstmals in der Tschechischen Republik identifizierte Mutation wurde bei weiteren 9 Personen gefunden, sagte Müller. Sie fügte hinzu, dass weitere Varianten in 38 Proben gefunden wurden, aber „diese unterscheiden sich aus epidemiologischer Sicht nicht von dem ursprünglichen Corona-Virus“.
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Die britische Variante verursacht eine längere Krankheit mit schwerwiegenderen Symptomen, während die Patienten auch länger infektiös bleiben sagte sie, fügte jedoch hinzu, dass sich die aktuellen Impfstoffe als wirksam gegen sie erwiesen haben.
Fact
Neue Gen-Analysen aus England zeigen, dass die englische B 1.1.7 Variante nun ebenfalls immer häufiger eine bestimmte Veränderung am Stachelprotein aufweist, die dem Virus die Fähigkeit verschafft, menschlichen Antikörpern besser auszuweichen. Damit könnte B 1.1.7 nicht nur ansteckender sondern auch ressistenter gegen Impfungen werden. Die Löschung E484K, die auch den südafrikanischen (B.1.351) und brasilianischen (P.1) Varianten erlaubt, Menschen ein zweites Mal zu infizieren und die Wirkung von Impfstoffe schwächt, tritt nun auch bei B.1.1.7 immer häufiger auf. (Quelle:
mdr.de)
Die erste Dosis der Impfstoffe bieten einen Schutz von 50 bis 75 Prozent, was ausreicht, um schwerwiegende Covid-Symptome, Komplikationen oder den Tod zu verhindern. Die Behörden haben auch vor, das Protokoll zur Verabreichung der zweiten Dosis des AstraZeneca-Impfstoffs zu ändern.
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Die Landeschefärztin forderte alle Ungarn auf, die Regeln weiterhin strikt einzuhalten und sich impfen zu lassen. Laut Müller werden diejenigen, die sich für die Impfung angemeldet hatten, die erste Dosis spätestens vor Ostern bekommen.
(Bild: MTI – Szilárd Koszticsák)