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Behörde für Lebensmittelsicherheit warnt vor Tierarzneimittel „Ivermectin“ gegen Coronavirus

Ungarn Heute 2020.11.26.

Laut Informationen von Tierärzten wurde in der letzten Zeit über Tierarzneimittel, welche das Antiparasitikum Ivermectin enthalten, verbreitet, dass sie wirksam gegen die durch das Coronavirus verursachten Krankheiten seien. Laut der ungarischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (NÉBIH) jedoch seien Tierarzneimittel für menschliche Nutzung unter keinen Umständen zugelassen. Weltweit gibt es jedoch Versuche, das Medikament bei COVID-Patienten anzuwenden.

Der seit Jahrzehnten in der Tiermedizin zugelassene Wirkstoff Ivermectin wird gegen Krankheiten verwendet, die durch Ektoparasiten oder Fadenwürmer verursacht werden. In der letzten Zeit ist die Nachfrage nach dem Arzneimittel auch bei den heimischen Tierärzten gestiegen, welches auf menschlichen Anspruch zurückgeführt werden kann.

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In ihrer Mitteilung macht die Behörde für Lebensmittelsicherheit die Bevölkerung darauf aufmerksam, dass Tierarzneimittel nirgendwo für menschliche Verwendung zugelassen sind.  Sie wurden nicht für Menschen entwickelt und wurden ausschließlich an Tieren ausprobiert – steht in ihrem Schreiben. Es gibt keine Garantie dafür, so NÉBIH, dass ihr Risikoprofil bei Tieren und Menschen übereinstimmt. Weiterhin werden Tierärzte darum gebeten, die Interessenten in jedem Fall über die Risiken zu informieren und sie über die Gefahren bei unkontrollierter Verwendung des Medikaments aufmerksam zu machen.

Weltweit gibt es jedoch Versuche, das Medikament bei COVID-Patienten anzuwenden. Eine retrospektive Auswertung der Therapieverläufe von COVID-19-Patienten mit und ohne Ivermectin (ICON Trial) der Florida International University deutet daraufhin, dass Ivermectin das Risiko, an Corona zu sterben, verringern könnte – berichtete früher auch der Verband „Forschender Arzneimittelhersteller“. Die Autoren der noch nicht reviewten Vorab-Veröffentlichung weisen aber auf die Notwendigkeit prospektiver Studien hin, um dies zu bestätigen oder zu entkräften.

(Beitragsbild: MTI – Tibor Rosta)