Wöchentliche Newsletter

Die Helden von Ungarn, für die die Glocken am Mittag läuten

Ungarn Heute 2021.07.22.
FIZETŐS

Heute vor 565 Jahren haben die Ungarn einen ihrer größten Siege errungen: Am 22. Juli 1456 konnten sie, unter der Leitung des „Türkenkämpfers“ Johann Hunyadi, das osmanische Heer nach der 18-tägigen Belagerung der Festung Nándorfehérvár (Belgrad) erfolgreich besiegen. Damit war das Königreich Ungarn und das christliche Europa gerettet.

Die Belagerung von Nándorfehérvár (Belgrad) dauerte vom 4. bis 22. Juli 1456, bei der die ungarischen Heere, geführt von Johann Hunyadi und Johannes Capistranus, die südlichen Grenzen Ungarns gegen eine dreifache osmanische Übermacht verteidigt haben. Durch diesen Sieg von globaler Bedeutung konnte nicht nur das Königreich Ungarn, sondern auch das christliche Europa gerettet werden, in dem die Expansion des Osmanischen Reiches für sieben Jahrzehnte gestoppt werden konnte.

Massengrab der Schlacht bei Mohács wird ausgehoben
Massengrab der Schlacht bei Mohács wird ausgehoben

Die Ausgrabung des Massengrabs auf dem Areal der Nationalen Historischen Gedenkstätte Mohács wurde noch im Sommer 2020 begonnen, den Arbeiten haben sich jetzt auch die Mitarbeiter der Universität Szeged (Szegedin) angeschlossen. Das Massengrab Nr. 3 ist das kleinste unter den derzeit bekannten fünf Gräbern bei Mohács (Mohatsch), seine Fläche beträgt fünfzehn Quadratmeter. Die Identifizierung der […]Weiterlesen

Der als „Türkenkämpfer“ berühmt gewordene Johann Hunyadi ist am Hof von Sigismund von Luxemburg aufgewachsen, da hat er auch die Profession des Fechtens gelernt. Seinen Namen Hunyadi hat er vom gleichnamigen Komitat erhalten, er soll der uneheliche Sohn des Königs gewesen sein, weswegen er seine militärische Laufbahn bis zum Ende unterstützte.

Knochen von legendärem König Matthias können identifiziert werden. Auch eine Umbettung möglich
Knochen von legendärem König Matthias können identifiziert werden. Auch eine Umbettung möglich

Die Ursprünge der Familie Hunyadi können aufgedeckt und die Knochen von König Matthias (Hunyadi) identifiziert werden, nachdem das Grab von seinem Sohn, János Corvin in Kroatien ausgegraben wurde. Ungarns Humanressourcenminister hat kürzlich das Paulinerkloster der kroatischen Stadt Lepoglava (Schönhaupt) aufgesucht, wo sich das Grab befindet.  Johann Corvin (1473-1504), Sohn des legendären ungarischen Königs Matthias Corvinus […]Weiterlesen

Das Königreich Ungarn war in den 1450er Jahren vom Zwiespalt gekennzeichnet: Auf der einen Seite standen die Unterstützer der Habsburger, auf der anderen die Unterstützer von Hunyadi, welche in ihm den Retter vor den türkischen Angriffen sahen. Während der Großteil des Volkes hinter Hunyadi stand, wollte ihm die Mehrheit des Adels nicht in den Kämpfen gegen die Türken folgen, obwohl die Osmanen schon den Grenzfluss Donau gefährdeten.

Papst Calixt III. hat einen Kreuzzug verkündet und am 29. Juni 1456 in seiner Bulle angeordnet, dass in sämtlichen Kirchen der Christen die Glocken gegen Mittag dreimal läuten sollen und gleichzeitig die Gläubigen aufgefordert, für die Verteidigung des Christentums zu beten. Als Folge hat sich ein so großes Kreuzfahrerheer wie nie zuvor bei Wien versammelt, jedoch ist dieses nie den Osmanen begegnet. Sie wurden nämlich von Johann Hunyadi und dem siebzigjährigen italienischen Mönch, Johannes Capistranus, aufgehalten. Ihr Heer, bestehend aus den Bauern, Kreuzfahrern, sowie Handwerkern aus der Umgebung, konnte die Armee des Sultans Mehmet II. schließlich am 22. Juli bei den Mauern von Nándorfehérvár (Belgrad) besiegen.

Das ungarische Parlament hat diesen Tag im Jahr 2011 zu einem Gedenktag des Triumphs von Nándorfehérvár (Belgrad) erklärt.

Quelle: hirado.hu  Bild: MTVA/Bizományosi: Faludi Imre