Die Sache mit dem Osterkuchen (kalács) und dem Bärlauch – REZEPT!

Die ursprüngliche Bedeutung von Ostern ist heutzutage ziemlich abgenutzt und sehr mit dem speziellen Hasen und den Eiern verbunden, jedoch bedeutete/bedeutet das Osterfest ursprünglich Erneuerung, Auferstehung und Stärkung des Glaubens an das Christentum. In früheren Zeiten versuchte jede Familie zu Ostern, zu Pfingsten oder zu großen Festen des Kirchenjahres neben dem täglichen Brot immer auch einen Kuchen (kalács) auf dem Tisch liegen zu haben, denn es sollte – für jeden im Haus – noch ein bisschen hübscher und besser sein als sonst. Dieser Kuchen hatte von Dorf zu Dorf verschiedene Formen, doch die gewöhnlichste war die Zopfform, vermutlich da es neben einigen verrückten Varianten noch immer die einfachste war.

Der zu Ostern gebackene Kuchen wurde vielerorts erst verzehrt, nachdem er am Ostersonntagmorgen in der Kirche geweiht worden war. Lebensmittel, die man während der Fastenzeit nicht essen konnte, wurden in einen Korb gelegt: für das Ostermahl den Schinken und die Eier, bemalt oder sogar bestickt. Mancherorts wurde mehr, andernorts weniger in den Korb getan, auch Meerrettich und eine Flasche Wein konnte man hineinlegen. Schließlich wurde auf den Korb eine hübsch bestickte oder kunstvoll gewebte Tischdecke gelegt und ging damit in die Kirche.

Da es viel einfacher ist, einen Zopfkuchen im Geschäft zu kaufen, haben wir ein Rezept mit Bärlauch zusammengestellt, da die Saison des Bärlauchs mit Ostern zusammenfällt.

Bärlauch wurde früher nur von sehr armen Menschen verzehrt, was man von vielem wildwachsendem Gemüse sagen kann. Heutzutage ist er jedoch erstaunlich beliebt, sodass wir sogar in Unterführungen auf Bärlauch-Verkäufer treffen können.

 

Zopfkuchen mit Bärlauch

Zutaten:

250 ml Milch

20 g frische Hefe (oder 1 Packung Trockenhefe)

1 Ei

550 g Mehl

25 g Zucker

10 g Meersalz

120 g weiche Butter

30 g Bärlauch

+ 1 Ei

1. Die Milch mit der Hefe und dem Ei verrühren. Mehl, Zucker, Salz, klein geschnittenen Bärlauch und schließlich die zimmerwarme Butter hinzufügen und gut durchkneten.
2. Es ist empfehlenswert den Teig in einer Knetmaschine oder einer Brotbackmaschine kneten zu lassen, da dies von Hand viel Zeit in Anspruch nimmt.
3. Der Teig ist gut, sobald er wie ein Kloß zusammenhält.
4. Abgedeckt auf einem bemehlten Brett 45 min gehen lassen.
5. Den Teig in mehrere Stücke teilen, je nachdem, wie viele Kuchen Sie backen möchten. Wenn ein großer Kuchen zubereitet werden soll, werden 3 Teigklöße benötigt. Für zwei Kuchen teilen wir den Teig in sechs Teile (ich empfehle letzteres). Weitere 15 min zugedeckt gehen lassen.
6. Aus den Klößen gerade Teigfäden drehen und flechten. Die Oberseite mit Ei bestreichen und abermals 30 min gehen lassen. Den aufgegangenen Kuchen erneut mit Ei bestreichen, mit Sesamkörnern bestreuen und in den vorgeheizten Backofen bei 200 Grad ca. 30 min schön braun backen.

 

(geschrieben von Adrienn Vass, übersetzt von Katharina Haffner, Fotos: Péter Csákvári)