Fachärzte, Virologen und anerkannte Professoren ermutigen schon seit Monaten die Menschen, sich so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sie sind der Meinung, dass „alle Impfstoffe gut sind, die in Ungarn von den Gesundheitsbehörden genehmigt wurden.“ Im Land sind derzeit 5 Typen von Vakzinen erhältlich: Pfizer, Sputnik, Moderna, Astra Zeneca und Sinopharm. Ungarn begann diese Woche mit einer großen Impfkampagne, mit dem chinesischen Vakzin. Am Samstag trafen 600.000 Dosen Sinopharm-Impfstoff in Ungarn ein, die größte Impfstofflieferung aller Zeiten.
„Sicherheit ist kein Problem, diese Impfstoffe haben äußerst selten schwerwiegende Nebenwirkungen“ betonte der Chefarzt eines Budapester Krankenhauses János Szlávik kürzlich in einem Podcast. Er fügte hinzu, dass es bereits Unterschiede in der Wirksamkeit gibt, aber entscheidend ist nicht, ob ein Impfstoff zu 95 Prozent wirksam ist, oder nur zu 80 Prozent. Wichtiger ist, dass beide die Epidemie stoppen und schwere Krankheiten und Tod von Menschen verhindern können.
„Es lohnt sich nicht, zwischen Impfungen zu wählen“
Viele wollen einen westlichen Impfstoff wählen, und lehnen die chinesischen oder russischen Vakzinen ab. Auch laut dem Präsidenten János Áder lohnt es sich nicht zu wählen. Es kann passieren, dass jemand bis zum Sommer auf eine westliche Impfung warten muss anstatt sich innerhalb weniger Tage mit einem chinesischen impfen lassen zu können.
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Drei bekannte ungarische Experten, Gábor Kemenesi, Lajos Kemény und Zsolt Boldogkői, wurden in einem Live-Facebook-Gespräch von der wissenschaftlichen Informationsseite „KOVIDők“ unter anderem zur Wirksamkeit von Impfungen befragt. Alle Teilnehmer des Gesprächs behaupteten einstimmig:
es ist der beste Impfstoff, den man jemals erhalten hat
Der Biologe Gábor Kemenesi fügte hinzu:
Unsere gegenwärtigen Erfahrungen und Kenntnisse zeigen, dass alle verfügbaren und zugelassenen Impfstoffe uns davor bewahren, mit einer schweren Krankheit ins Krankenhaus zu kommen oder zu sterben
Zu der Frage, ob es einen guten und einen weniger guten Impfstoff gibt, sagte Lajos Kemény, Leiter der Abteilung für Dermatologie und Allergologie an der Universität von Szeged:
Schon bevor die Impfungen in Ungarn begannen, entschied ich mich angesichts der durch die Krankheit verursachten schweren Symptome den Impfstoff zu wählen, der als erstes im Land verfügbar wird, und zwar sofort.
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Laut Kemény ist der beste Impfstoff der, den wir bereits erhalten haben, egal welcher das ist, es wird uns schützen. Er fügte hinzu, dass es auf der Welt einen „Zahlenkrieg“ gibt, welcher Impfstoff wie viel Schutz bietet, man sollte sich aber darin nicht verwickeln.
Alle Experten sind sich einig, dass der derzeit klügste, aufrichtigste und wissenschaftlichste Rat ist, den uns angebotenen Impfstoff anzunehmen, da er gute Chancen bietet, vor der Erkrankung zu schützen und uns dabei zu helfen, die Epidemie hinter uns zu lassen.
In Ungarn sind 5 Typen von Vakzinen verfügbar
Ungarn erwartet aus dem EU-Beschaffungswesen insgesamt 24 Millionen Impfstoffdosen, von denen bisher 14% ankamen und von vier Herstellern stammen (Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Janssen). Die bisher erhaltenen Janssen-Impfstoffe werden aber noch nicht verwendet, da sie offiziell noch untersucht werden müssen.
Nachdem die EU-Lieferungen langsam sind und nur wenige Impfstoffe eintreffen, hat Ungarn genügend russische und chinesische Impfstoffe gekauft, um weitere 3,5 Millionen Menschen zu impfen und die Impfungen so zu beschleunigen.
Das Hauptziel der ungarischen Impfstrategie besteht derzeit darin, möglichst viele Menschen so schnell wie möglich dazu zu bringen, die erste Impfung zu erhalten. Die positive Wirkung von Impfungen ist bereits in der Verbesserung der epidemiologischen Daten zu spüren. Mehr als 90% der über 65-Jährigen und 53% der 18- bis 59-Jährigen wurden bereits geimpft.
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Am Samstag trafen 600.000 Dosen Sinopharm-Impfstoff in Ungarn ein, die größte Impfstofflieferung aller Zeiten. Am Montag begann im Land eine dreitägige Massenimpfung, für die man einen Termin ohne Hausarzt, online beantragen konnte, allerdings vorerst nur für den chinesischen Sinopharm-Impfstoff. Bereits in dieser Woche treffen weitere Impfstoffe aus Russland und Peking ein, davon aus China erneut 600.000 Dosen.
Das Vertrauen der Bürger in die Impfungen steigt zunehmend, dies erklärte kürzlich Ungarns Landesamtsärztin. Laut Cecília Müller spielt bei den sinkenden Neuinfektionen auch das erhöhte Durchimpfen der Bevölkerung eine wesentliche Rolle.
(Via: portfolio.hu, index.hu, koronavirus.gov.hu, Titelbild: MTI – Csaba Bús)