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Gedenktag für die aus der Slowakei vertriebenen Ungarn

MTI - Ungarn Heute 2023.04.13.

In der heutigen Welt ist Europa und vielleicht der gesamte entwickelte Westen von einer Idee durchdrungen, die darauf abzielt, die Nationen zu zerstören und zu überwinden, sagte der Staatssekretär für Nationale Politik am Mittwoch in Magotsch (Mágocs, Komitat Branau/Baranya).

In seiner Rede anlässlich des Gedenktages für die aus der Slowakei vertriebenen Ungarn sagte Árpád János Potápi, die Vertreibung sei das Ergebnis eines falsch verstandenen Nationalismus und der Idee eines homogenen Nationalstaates, die der Geschichte des Karpatenbeckens völlig fremd sei.

Er betonte, dass sich die historischen Ereignisse wiederholen könnten, wenn sich die Nachkommen nicht an die Vertriebenen aus der Slowakei, die in Ungarn angesiedelten Szekler aus Siebenbürgen und der Bukowina, die verschleppten Ungarndeutschen erinnern und ihren Kindern und Enkeln nicht erzählten, was damals geschah.

Es liegt in unserer Verantwortung, stets wachsam zu sein und alles dafür zu tun, dass unsere Nation und die mit uns lebenden Völker nicht von ähnlichen historischen Erschütterungen heimgesucht werden, sagte er.

Der Staatssekretär erinnerte daran, dass am 12. April 1947 Eisenbahnwaggons mit Familien, die zur Deportation nach Ungarn verurteilt waren, von der Slowakei aus starteten. Er fuhr fort, dass Ungarn im Rahmen des so genannten Bevölkerungsaustauschabkommens keine Wahl hatte, da im Rahmen eines historischen Prozesses beschlossen wurde, dass die Ungarn aus der Slowakei umgesiedelt werden mussten.

Infolge der Vertreibungen und Umsiedlungen, die mit der Zustimmung und dem Willen der Großmächte stattfanden, wurden 15-20 Millionen Menschen in Mitteleuropa zur Umsiedlung gezwungen, weil diese beschlossen, „aus den ehemaligen Großreichen kleinere Nationalstaaten zu schaffen“,

so Árpád János Potápi.

Diese neuen Nationalstaaten konnten nicht geschaffen werden, weil jedes Land bedeutende Minderheiten hatte; die Vertreibung eines Teils der Bevölkerung begann bereits während des Zweiten Weltkriegs, gefolgt von den menschlichen Tragödien der Vertreibung, Umsiedlung und des Bevölkerungsaustauschs.

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Zwischen 1947 und 1949 seien Hunderttausende von Ungarn aus der Tschechoslowakei umgesiedelt worden, und viele von ihnen hätten sich in sehr viel schwierigeren Umständen wiedergefunden.

Nach den Deportationen wurden die Ungarn aus dem Hochland in weite Teile der Komitate Tolnau (Tolna) und Branau (Baranya) umgesiedelt, allein in Magotsch kamen 189 Familien an.

János Hargitai, Abgeordneter der Region, wies in seiner Rede darauf hin, dass Magotsch eine der Siedlungen ist, in der ein Denkmal zur Erinnerung an die verschleppten Deutschen und die ausgesiedelten Ungarn errichtet wurde.

„Beide Gemeinschaften erwiesen sich in ihren jeweiligen Ländern als überflüssig, ihre Mitglieder wurden entrechtet und vertrieben (…), weshalb es wichtig ist, sich immer daran zu erinnern und nicht zuzulassen, was mit den ungarischen und deutschen Gemeinschaften von damals geschah“, sagte er.

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Via MTI Beitragsbild: Árpád János Potápi Facebook