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Grüne fordern Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels

Ungarn Heute 2021.08.16.
FIZETŐS

Die grüne Oppositionspartei LMP fordert sofortige Maßnahmen von der Regierung, um den Klimawandel zu stoppen, erklärte die Co-Vorsitzende Máté Kanász-Nagy am Samstag auf einer Online-Pressekonferenz. 

Der Oppositionspolitiker zitierte einen Bericht der Vereinten Nationen (UNO), in dem die Organisation auf der Grundlage von 14.000 Expertenmeinungen zu dem Schluss kommt, dass „die Menschheit sich in der letzten Minute befindet“. Die UNO warnt vor einer Verschärfung der globalen Erwärmung und betont, dass die Menschheit sofort handeln müsse, um den Klimawandel aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen.

Fact

Dem Bericht der UNO zufolge könnte der Anstieg der globalen Mitteltemperatur von 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau bereits früher erreicht werden als bisher angenommen. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wird damit das im Pariser Klimaabkommen festgehaltene Erwärmungslimit bereits in den frühen Dreißigerjahren erreicht, heißt es in dem ersten Teilbericht. In dem Uno-Abkommen haben sich die Staaten verpflichtet, die weltweite Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad, »möglichst« sogar unter 1,5-Grad zu halten. Je nach Szenario werden die 1,5-Grad aber bis allerspätestens 2040 überschritten. (Via: spiegel.de)

Kanász-Nagy wies darauf hin, dass seine Partei ein Referendum über ihre Initiative zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 65 Prozent bis 2030 abhalten will. Obwohl der Nationale Wahlausschuss (NVB) die Initiative abgelehnt habe, habe die LMP gegen die Entscheidung Berufung eingelegt und sich an die Kurie, Ungarns oberstes Gericht, gewandt.

LMP wendet sich wegen des abgelehnten Klimaschutzreferendums an das oberste Gericht
LMP wendet sich wegen des abgelehnten Klimaschutzreferendums an das oberste Gericht

Im letzten Monat lehnte der Nationale Wahlausschuss (NVB) die Initiative der LMP für ein Referendum über die Frage ab, ob die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollten.Weiterlesen

Der Oppositionspolitiker warf außerdem der Regierung vor, nicht bereit zu sein, sich mit dem Thema zu befassen. Er fügte hinzu, dass sich Präsident János Áder zwar als „grünes Staatsoberhaupt“ betrachte, sein Engagement sich aber darauf beschränke, „über das Austrocknen eines Sees zu lamentieren, in dem er nicht mehr angeln kann“.

Er warf Ministerpräsident Viktor Orbán vor, die Interessen von Konzernen und großen Umweltverschmutzern zu vertreten.

Orbán hat sich davongeschlichen, als die Europäische Union das europäische Klimagesetz verabschiedete

so der Abgeordnete der Grünen.

(Via: mti.hu, spiegel.de, Titelbild: MTI/EPA/Martin Divisek)