In einem Interview der Zeitung Magyar Nemzet hat Yacov Hadas-Handelsman, der Botschafter Israels in Ungarn die antisemitischen Skandale der vergangenen Wochen scharf verurteilt, jedoch weist er die Anschuldigungen zurück, wonach Ungarn ein antisemitisches Land sei.
Über die antisemitische Äußerung von Krisztina Baranyi, der linken Bürgermeisterin des Budapester 9. Bezirkes sagte der Botschafter, dass ein solcher Wortgebrauch im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr habe. Vor allem dann nicht, wenn es sich um öffentliche Personen handelt, welche diesbezüglich mit positivem Beispiel vorausgehen sollten. Er fügte hinzu, dass sich die Politikerin bei ihm noch immer nicht entschuldigt hat.
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Das Angebot des einzigen Käufers eines Grundstücks im Bezirk für 46 Mio. Forint wurde vom zuständigen Ausschuss abgelehnt. Daraufhin platzte Baranyi der Kragen und sie sagte: „Wir müssen jetzt entscheiden. Wenn wir das Grundstück nicht verkaufen, fehlen uns die Einnahmen, und der ‚elende jüdische Investor‘ kann nicht weiter bauen.“ Baranyi reagierte in den sozialen Medien auf die Anschuldigungen. Der veröffentlichte Mitschnitt sei aus dem Zusammenhang gegriffen. „Ich habe nicht den Unternehmer angegriffen, der Satz war vielmehr als Provokation und sarkastisch gegenüber meinen Gesprächspartnern gemeint, da ich vermutete, dass sie etwas gegen die Herkunft des Investors haben.“
In Bezug auf das Schreiben von Szilárd Demeter, des Direktors des Petőfi-Literaturmuseums sagte Hadas-Handelsman, dass der Holocaust von niemandem relativiert werden darf, was auch der Direktor eingesehen hat und seine Artikel löschte.
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Auf die Frage, ob er auch einen immer stärkeren Antisemitismus in Ungarn wahrnehme, dessen der deutsche SPD-Politiker Michael Roth im Sommer Ungarn beschuldigte, antwortete der Botschafter, dass er es bevorzuge seine Meinung auf Tatsachen zu begründen: Erstens, auf der Liste der Anti-Diffamierungs-Liga, welche die antisemitischen Angriffe untersucht, befindet sich Ungarn auf letzter Stelle unter den europäischen Ländern. Zweitens: Seit seiner Ankunft in Ungarn vor einem Jahr ist er schon überall im Land gewesen und er kann bestätigen, dass Ungarn das einzige Land in Europa sei, in dem ein praktizierender religiöser Jude auf der Straße frei spazieren kann, ohne vor irgendetwas Angst haben zu müssen.
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Die guten und engen Beziehungen zwischen Israel und Ungarn hat der Botschafter bestätigt und fügte hinzu, dass die neueste Anschaffung des israelischen Radarsystems eine richtige Entscheidung Ungarns war, da es schon Israel vor zahlreichen Attacken schützen konnte.
(Via: magyarnemzet.hu, Foto: Botschaft Israels in Ungarn)