Die wöchentliche Pressekonferenz der Regierung wurde diesmal von Ministerpräsident Viktor Orbán abgehalten. Die Journalisten konnten ihn über alles befragen. Weiterlesen
Bei der Fußball-Europameisterschaft, die am heutigen Freitag beginnt, werden nur einige Mannschaften der teilnehmenden Länder vor den Spielen „niederknien“, während andere stehen bleiben werden. Der ungarische Fußballverband hat Anfang der Woche angekündigt, dass die ungarische Nationalelf bei der EM auf den Kniefall als Protestaktion verzichten wird. Englands Fußballer waren zuletzt von einigen Fans ausgebuht worden, so wie auch die Iren in Budapest, weil sie mit je einem Knie auf dem Boden knieten.
„Die Nationalmannschaft wird vor den Spielen nicht knien, um ihre Verurteilung von jeglicher Form von Hass auszudrücken“, schrieb der ungarische Fußball Verband vor einigen Tagen in einer Erklärung. In ihrem letzten Vorbereitungsspiel taten die Ungarn genau das: Sie sind stehen geblieben, während die Iren knieten und die Fans die irische Geste ausbuhten.
Sogar Ministerpräsident Viktor Orbán meldete sich zu Wort und sagte, die Geste sei für Ungarn „kulturfremd“, da das Land früher „keine Sklaven gehalten hat“.
Auch Schottlands Fußballer wollen bei der EM vor dem Anpfiff nicht niederknien. Sie werden aber gemeinsam mit einem Zeichen signalisieren, dass sie weiterhin gegen Rassismus sind, teilte der schottische Verband mit.
Der englische Coach Gareth Southgate hatte zuvor angekündigt, dass seine Spieler weiterhin, in Unterstützung der „Black lives Matter“-Bewegung, auf die Knie gehen würden. Einige Fans hatten auf den Kniefall zuletzt mit Buhrufen reagiert.
Die Facebook-Seite von „Sportfogadás“ hat auch eine kurze Zusammenstellung darüber veröffentlicht, welche Länder bei der Europameisterschaft „knien“ werden und welche nicht.
Für den Kniefall: Dänemark, England, Finnland, Belgien, Wales
Gegen den Kniefall: Ungarn, Schottland, Russland, Tschechien, Polen
Es gibt noch eine dritte „Option“: In Kroatien ist es den Fußballern selbst überlassen, ob sie die Geste ausführen wollen oder nicht
Die Ungarn starten am kommenden Dienstag (18.00 Uhr) gegen den Titelverteidiger Portugal. Anschließend spielen in Gruppe F Weltmeister Frankreich am 19. Juni und Deutschland am 23. in München.
(Titelbild: MTI – Tibor Illyés)