Der reformierte Bischof Siebenbürgens spricht über die Gegenwart seiner KircheWeiterlesen
Das Fortbestehen der reformierten Ungarn in Siebenbürgen ist unser selbstverständlicher Wunsch, da auch wir davon betroffen sind, was mit den reformierten Gemeinden vom Kaloter Winkel (Kalotaszeg) bis zum Szeklerland,vom Schiltal bis zur Siebenbürgischen Heide geschehen wird, sagte Präsident Tamás Sulyok in seiner Rede am Samstag in Klausenburg anlässlich der Amtseinführung von Vilmos Kolumbán, dem neuen Bischof des Siebenbürgischen Reformierten Kirchendistrikts.
Der Staatspräsident erklärte, es sei wichtig, dass „diese reformierten Gemeinschaften lebendig und stark sind und ihre Mitglieder frohen Mutes und erhobenen Hauptes gehen und dass die ungarische Volksgruppe in Siebenbürgen wieder auflebt“. Er fügte hinzu, dass „dies in Zeiten der Säkularisierung, der Abwanderung und der demografischen Krise ein kühnes Ziel zu sein scheint, aber es ist der einzige Weg, der sich zu gehen lohnt“.
Tamás Sulyok zitierte den ersten Vers des Psalms 125 und sagte: „Das Rezept dafür ist bekannt:
Die auf den Herrn hoffen, werden nicht fallen, sondern ewig bleiben wie der Berg Zion“.
Er fügte hinzu, dass dies auch gute Hirten erfordert, die die Gläubigen so leiten, dass sie ihnen vertrauen.
Diese edle Aufgabe sei für Vilmos Kolumbán nicht neu und ungewohnt, da er an der Seite seines Vorgängers, Bischof Béla Kató, gearbeitet habe und als Rektor des Protestantischen Theologischen Instituts die bisherigen Erfahrungen der geistlichen Berufung eingehend kenne. Das Staatsoberhaupt betonte, dass
die Tätigkeit des Bischofs des Siebenbürgischen Reformierten Kirchendistrikts Auswirkungen auf die gesamte ungarische Nation habe,
da die Zukunft der Ungarn in Siebenbürgen für die gesamte ungarische Nation entscheidend sei.
Dann erinnerte er an die Aufbauarbeit von Gabriel Bethlen und anderen Persönlichkeiten Siebenbürgens, die es den einheimischen Ungarn ermöglichten, immer wieder, Generation für Generation, Zeiten des Aufbruchs zu erleben, indem sie unerschütterliche Institutionen schufen. Er hob die reformierten Kollegien als starke Bastionen hervor, „die nicht nur Schulen des Wissens waren, sondern als geistige Heimat auch Schulen der Weitergabe von Selbstbewusstseins, Selbstachtung und sozialer Verantwortung“.
Neben den Institutionen seien auch die Gemeinden wichtig, denn
sie sind seit mehr als tausend Jahren Schauplätze für die Erneuerung der ungarischen Nation,
weil sie es sind, die im Angesicht der Zwietracht in der Lage sind, sich gegenseitig und den Bedürftigen zu helfen und der schwindenden Zahl der Mitglieder Kraft und Leben zu geben“.
Der Präsident verwies auf den Roman Aussiedlung von András Visky und bezeichnete Siebenbürgen als „einen Ort der unbeugsamen Standhaftigkeit“, wobei er den Vater des Schriftstellers, einen reformierten Pfarrer, als Beispiel anführte. Der Kommunismus konnte den inhaftierten Seelsorger nicht brechen, er vertraute Gott, überlebte die dunkelsten Jahre der Diktatur, kehrte aus dem Schatten des Todes nach Hause zu seiner Familie zurück und verkündete wieder das Wort Gottes.
Die Einheit der ungarischen Nation über die Staatsgrenzen hinweg ist unser Grundwert“,
bekräftigte Tamás Sulyok. Deshalb bezeichnete er es als eine wichtige Aufgabe, „sich mit den in der Heimat lebenden Gemeinschaften zu befassen und zu suchen, wie wir uns gegenseitig unterstützen können, damit sich unser Schicksal zum Guten wendet, damit unsere Gemeinschaften unerschütterlich sind“; dann wünschte er Vilmos Kolumbán im Namen Ungarns, dass er Hüter und Erbauer der siebenbürgischen Reformierten sein möge und die ihm Anvertrauten „auf den Weg der Hoffnung und des Gottvertrauens“ führe.
Nach seiner Vereidigung und Segnung sprach Vilmos Kolumbán davon, dass es nicht darum geht, verzweifelt nach Erneuerung zu suchen, sondern zu dem einzigen Fundament, Christus, zurückzukehren. Auf diesem Fundament wolle er sein bischöfliches Amt aufbauen. Der Mantel, den er trage, der „Mantel der Einheit“, den er von den ungarischen Reformierten der Slowakei erhalten habe, symbolisiere seine Verbundenheit mit den Ungarn des Karpatenbeckens.
„Heute ist das Leben und die finanzielle Situation des Siebenbürgischen Reformierten Kirchendistrikts relativ stabil, ihr institutionelles Netzwerk ist umfangreich, aber das Gemeindeleben ist nicht ausreichend“, betonte Béla Kató. Er ermutigte seinen Nachfolger, sein Bestes zu tun, um die reformierte Gemeinschaft aufzubauen.
Via MTI Beitragsbild: MTI/Kiss Gábor