Varga sagte, die Europäische Union versuche, "ein rein wirtschaftliches Problem in ein politisches zu verwandeln"Weiterlesen
Im zweiten Quartal 2021 ist das ungarische Bruttoinlandsprodukt um 17,9 Prozent im Vergleich zur gleichen Periode des Vorjahres gewachsen – teilte das Statistische Zentralamt (KSH) am Dienstag mit. Damit erholte sich die Wirtschaft des Landes über die Erwartungen – schrieb Finanzminister Mihály Varga auf seiner Social Media Seite.
Im Vergleich zum vorigen Quartal beträgt das Wachstum 2,2 Prozent, was die Erwartung der Analysten von 2,0 Prozent übertroffen hat. Im ersten Halbjahr ist die Wirtschaft um 7,2 Prozent in der gleichen Periode des Vorjahres (-2,1 Prozent) gestiegen. Zu diesem außerordentlich großen Wachstum hat auch der Abschwung im zweiten Quartal 2020 im beispiellosen Ausmaß von 13,3 Prozent beigetragen.
Laut Finanzminister Mihály Varga hat die Leistung der ungarischen Wirtschaft mit diesem Ergebnis das Niveau vor der Pandemie überschritten, was bedeutet, dass der Neustart der ungarischen Wirtschaft einer der schnellsten in der Europäischen Union ist.
Er fügte hinzu: Es ist aus den Angaben ersichtlich, dass von diesem Wachstum ein großer Teil bestimmter Sektoren betroffen ist. So ist die industrielle Produktion um 22 Prozent, die Bauindustrie um 28 Prozent, sowie der Einzelverkauf um 6 Prozent gewachsen. Weiterhin sind die Übernachtungszahlen im Tourismus um rund die Hälfte gestiegen.
Laut dem Minister haben das Wachstum die Maßnahmen der Regierung zum Schutz und Neustart der Wirtschaft unterstützt, welche heuer mit 8,4 Prozent zur Leistung der Wirtschaft beigetragen haben. Um den Wettbewerbsvorteil der ungarischen Wirtschaft gegenüber der EU aufrechtzuerhalten, wird die Wirtschaftspolitik, welche auf Steuersenkungen, Schaffung von Arbeitsplätzen, Investitionsförderungen sowie auf Förderung der Familien basiert, weiter fortgesetzt.
Auch die Analysten haben bereits auf die Nachricht reagiert: Die Takarékbank hat ihre Wachstumsprognose für 2021 von 7,7 auf 8 Prozent, und die K&H Bank von 6,7 auf 7 Prozent korrigiert.
Analysten weisen aber auf das Risiko weiterer Pandemiewellen hin, die durch verschienede COVID-Varianten ausgelöst werden könnten.
Bild: MTVA – Róka László