Zwei Ensembles lassen im Budapester Musikzentrum die Volksmusik seiner Banater Kindheit Revue passieren.Weiterlesen
Der Komponist György Kurtág und der Neurobiologe Botond Roska werden in diesem Jahr mit dem prestigeträchtigen Wolf-Preis in Israel geehrt.
Die Gewinner des mit 100.000 Dollar dotierten Wolf-Preises, der jährlich in den Bereichen Mathematik, Medizin, Physik, Landwirtschaft und Musik vergeben wird, wurden am Mittwochabend nach fünfmonatiger Verzögerung aufgrund des Gaza-Krieges bekannt gegeben.
Dieses Jahr werden neun Wissenschaftler und Künstler aus den Vereinigten Staaten, Israel, dem Vereinigten Königreich, Ungarn, Frankreich und der Schweiz den Preis in einigen Monaten zu einem noch festzulegenden Termin erhalten.
Mehr als ein Drittel der Gewinner des israelischen Wolf-Preises haben später den Nobelpreis in ihrem Fachgebiet erhalten. Ferenc Krausz beispielsweise erhielt den Preis ein Jahr vor der Verleihung des Nobelpreises für Physik.
Botond Roska and José-Alain Sahel are awarded the Wolf Prize for collectively pioneering a novel vision restoration approach by designing and applying optogenetic technology to render surviving neurons in the eye light-sensitive, functionally replacing photoreceptors lost to… pic.twitter.com/bkaepvGcPb
— Wolf Prize (@WolfPrize_) July 4, 2024
Botond Roska, der in der Schweiz lebt und in Ungarn geboren und ausgebildet wurde, teilt sich den Preis mit dem französischen Wissenschaftler José-Alain Sahel, der in Frankreich und den Vereinigten Staaten arbeitet.
Botond Roska wird für seine bedeutenden Forschungsleistungen bei der Wiederherstellung des Sehvermögens blinder Menschen mit Hilfe ontogenetischer Methoden ausgezeichnet.
Er ist derzeit Direktor des Instituts für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB) in der Schweiz und Gründer und Forscher des BrainVisionCenter (BVC) in Ungarn. Für seine Forschung am BVC in Ungarn stellt die ungarische Regierung zwischen 2022 und 2024 5,2 Milliarden Forint zur Verfügung. Außerdem forscht er bereits seit mehreren Jahren aktiv in Ungarn, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums für Kultur und Innovation (KIM)
Ressortleiter Balázs Hankó sprach Botond Roska seine Anerkennung und Glückwünsche aus, da das Engagement und die harte Arbeit exzellenter Forscher für die Stärkung der ungarischen Innovation und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes von entscheidender Bedeutung sind. „Die ungarische Regierung bietet exzellenten in- und ausländischen Talenten wie Botond Roska ein attraktives und stabiles Umfeld für ihre Forschungsarbeit in Ungarn. Aus diesem Grund wurde das vom Rat für Forschungsexzellenz erneuerte Nationale Programm für Forschungsexzellenz ins Leben gerufen, um herausragenden ungarischen Forschern Mittel für ihre Forschungsarbeit zur Verfügung zu stellen“, so der Minister.
György Kurtág is awarded the Wolf Prize for presenting a shining example of a true musician and a human being. His music, which deals with the existential questions of the human soul, focuses on fundamental emotions such as love and sorrow, fear, anxiety, despair, and a desire… pic.twitter.com/A3o8DutccA
— Wolf Prize (@WolfPrize_) July 4, 2024
Der Musikpreis wurde an György Kurtág verliehen. In der Begründung heißt es:
György Kurtág wird mit dem Wolf-Preis ausgezeichnet, weil er ein leuchtendes Beispiel für einen wahren Musiker und Menschen darstellt. Seine Musik, die sich mit den existenziellen Fragen der menschlichen Seele befasst, konzentriert sich auf grundlegende Emotionen wie Liebe und Trauer, Furcht, Angst, Verzweiflung und den Wunsch nach Harmonie und Versöhnung.
Seine Kunst reicht von kleinen Formen, wie seinen kurzen Klavierwerken, bis hin zu einer groß angelegten Kantate oder Oper und spiegelt die Vergangenheit und Gegenwart der gesamten westlichen Musikgeschichte wider.
Kurtágs immenser Einfluss auf zahlreiche Musiker ist schlichtweg magisch. Sein akademisches Umfeld hatte stets das Glück, von ihm einen einzigartigen Geist der Hingabe an die Musik, das strukturelle Denken und die Harmonie aufzunehmen und so sein Lehrwerk als eine Fackel der Menschlichkeit zu erleben.
Via MTI Beitragsbild: Wolf Prize Facebook