Die Ministerpräsident-Kandidaten der Opposition haben am Sonntag im Sender ATV miteinander diskutiert.Weiterlesen
Bei der zweiten Fernsehdebatte der oppositionellen Ministerpräsident-Kandidaten für die Parlamentswahl 2022 wurde schon ein härterer Ton angeschlagen. Klára Dobrev (DK), András Fekete-Győr (Momentum), Péter Jakab (Jobbik), Gergely Karácsony (MSZP-Párbeszéd), sowie Péter Márki-Zay (MMM) waren sich zwar über die meisten sachpolitischen Fragen einig, bezüglich der parlamentarischen Kandidaten kam es aber schon zu heftigen Diskussionen.
Über die meisten politischen Fragen wie zum Beispiel die Bekämpfung der Pandemie oder über symbolische Fragen wie der Umzug des Ministerpräsidentenamtes aus dem Karmeliten-Kloster waren sich die Ministerpräsident-Kandidaten meist einig, die Debatte ist in dem Moment spannender geworden, als die jeweiligen parlamentarischen Kandidaten der Parteien als Parlamentsabgeordnete erwähnt wurden. András Fekete-Győr (Momentum) hat von Klára Dobrev (DK) gefragt, wie sie den Jobbik-Politiker Péter Tóth unterstützen kann, der in der Vergangenheit vor einer Budapest Pride folgendes gesagt haben soll: „Wir werden bis zum Ende gegen den liberalen Abschaum und den genetischen Abfall kämpfen“. Laut Dobrev hatten auch andere Politiker unvertretbare Sätze in der Vergangenheit gesagt und sie hofft, dass sie sich verändern können.
Péter Márki-Zay hat beanstandet, dass die Parteien die Kandidatur ihrer zwei zivilen Kandidaten verweigerten, laut Gergely Karácsony (MSZP-Párbeszéd) verfügt aber jeder Kandidat über Fehler, weswegen diese Vorwahl ein schmerzhafter Prozess sei.
Der Moderator hat Péter Jakab mit seiner früheren Aussage konfrontiert, nach der „die Zigeuner ein anspruchsloses Leben“ führen würden. Laut dem Jobbik-Chef würde die Regierungspartei Fidesz die Roma auf diesem Niveau halten. Péter Márki-Zay schlug daraufhin vor, dass die Parteien zu den ersten 30 Plätzen der gemeinsamen Liste mindestens drei Roma delegieren.
Was die Migration betrifft, besteht laut Márki-Zay keine Einwanderungs- sondern eine Auswanderungskrise, ein gutes Beispiel sei dafür der Umzug der Tochter des Ministerpräsidenten nach Spanien. Sowohl er als auch Klára Dobrev haben betont, dass sie die nach Ungarn geflohenen „Kriminellen“ ausliefern würden, wie den ehemaligen mazedonischen Ministerpräsidenten Nikola Gruevski.
Ursprünglich sollte die Abstimmung am Sonntag enden, wurde aber Ende letzter Woche aus technischen Gründen unterbrochen, und die Frist wurde um zwei Tage bis zum 28. September verlängert. Bisher haben mehr als 500 Tausend Bürger ihre Stimmen bei der Vorwahl der Opposition abgegeben.
Quelle: nepszava.hu 24.hu Bild: HVG videó – youtube