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Orbán: „Corona-Beschränkungen bleiben bis zum 1. Februar in Kraft“

Ungarn Heute 2021.01.08.
FIZETŐS

Die Regierung wird die Corona-Beschränkungen bis zum 1. Februar beibehalten, sagte Premierminister Viktor Orbán am Freitag in seinem üblichen Radio-Interview gegenüber dem staatlichen Sender Kossuth-Radio.

Bisher wurden 42.549 Menschen im Gesundheitswesen geimpft – betonte der Premier. Am Wochenende beginnt die Impfung auch in Pflege- und Seniorenheimen mit mehr als 150 Einwohnern.

Es sind bisher Impfstoffe für insgesamt 80.000 Menschen im Land eingetroffen, was nicht ausreicht. Daher beschloss der operative Stab, die epidemiologischen Beschränkungen bis zum 1. Februar beizubehalten. Grundschulen bleiben offen, in den Mittelschulen wird der Fernunterricht fortgesetzt

Wer wird zuerst geimpft? Hier ist Ungarns Impfplan
Wer wird zuerst geimpft? Hier ist Ungarns Impfplan

Höchste Priorität haben alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens, nach ihnen all jene, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung älterer oder pflegebedürftiger Menschen tätig sind, dann Menschen ab 60, gefolgt von Mitarbeitern der Streitkräften. Das Nationale Zentrum für öffentliche Gesundheit (NNK) hat am Montag  eine ziemlich detaillierte Prioritätenliste auf seiner Webseite veröffentlicht. Es gibt derzeit nur eine […]Weiterlesen

„Solange es nicht genug Impfstoffe gibt, sollten wir uns mit einem Leben zufrieden geben, wie man es in solchen Fällen berücksichtigen muss“ so Orbán weiter. Am Morgen waren 5.297 Menschen wegen Corona im Krankenhaus, 372 an einem Beatmungsgerät. In den letzten 24 Stunden gab es 2.907 Neuinfektionen und 115 Todesfälle, fügte er hinzu.

Der endgültige Sieg heißt Impfstoff, darauf sollte man nicht warten, sondern viel mehr tun um ihn zu beschaffen“, so Orbán und betonte zugleich, dass die Europäische Union zu langsam sei, weshalb Ungarn auch mit den Chinesen, den Russen und den Israelis verhandelt.

Ich sehe die Debatten in der EU, und ich ziehe es vor, nicht warten zu müssen, sondern eher zu handeln

Über den ungarischen Impfplan sagte der Premier, dass die Prioritätenliste nach der „Anfälligkeit“ zusammengestellt wurde.

Wenn es uns gelingt, alle in unmittelbarer Gefahr befindlichen Personen zu impfen, haben wir unsere wichtigste Aufgabe erfüllt

Er fügte hinzu, dass er, wenn er an der Reihe ist, sich auch impfen lässt.

Orbán wird geimpft, wenn er an der Reihe ist
Orbán wird geimpft, wenn er an der Reihe ist

„Premier Orbán wird geimpft, wenn er an der Reihe ist“ antwortete Bertalan Havasi, Pressechef des Premierministers auf eine Frage der ungarischen Zeitung Blikk.  Dabei verfolgt Viktor Orbán eine ähnliche „Taktik“ wie der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz und der russische Präsident Wladimir Putin, die ebenso „keine Priorität“ in ihren eigenen Ländern […]Weiterlesen

In Bezug auf eine mögliche Ankunft des amerikanischen Impfstoffs „Moderna“ sagte er, dass obwohl es schon einen Zeitplan gibt, „wir nur mit wenigen Dosen rechnen können“. Deswegen verhandelt Ungarn auch mit anderen Ländern.

„Die Art und Weise, wie das Land gegen das Virus kämpft, ist lobenswert“ so Orbán und hat die Arbeit derjenigen hervorgehoben, die im Gesundheitswesen und in der Bildung arbeiten, und lobte auch die Disziplin der Ungarn. Er betonte, dass es in Ungarn, im Gegensatz zu anderen Ländern, keine Demonstrationen gab, weil die Menschen erkannten, dass „die Ordnung zur Bekämpfung der Epidemie erforderlich ist“. 

In Bezug auf den wirtschaftlichen Abschwung und die damit verbundenen Kritiken sagte er, dass die einzige Zahl, der er vertraut – da es mehrere Statistiken gibt -, die Zahl der derzeit arbeitenden Menschen in Ungarn ist. 4 Millionen 496 Tausend Menschen arbeiten, 26 Tausend weniger als vor der Epidemie. Wer etwas anderes sagt, spricht laut Orbán „nicht über das wirkliche Leben“.

Arbeitslosigkeit steigt auf 4,4 Prozent
Arbeitslosigkeit steigt auf 4,4 Prozent

Ungarns dreimonatige durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im September und November bei 4,4 Prozent und stieg gegenüber zwölf Monaten zuvor um 0,9 Prozentpunkte, teilte das Statistische Zentralamt (KSH) am Dienstag mit. Im monatlichen Vergleich stieg die Arbeitslosigkeit um 0,1 Prozentpunkte. In absoluten Zahlen gab es 203.800 Arbeitslose, 1.600 mehr als im Vormonat und 40.500 mehr als im […]Weiterlesen

„Wir haben bereits mehr Arbeitsplätze zurückgewonnen, aber wir werden auch den Rest schaffen, und es wird noch mehr Arbeitsplätze geben, weil wir ein Programm zur Schaffung von Arbeitsplätzen, ein öffentliches Investitionsprogramm und ein Darlehensprogramm zur Unterstützung des Eigenheimkaufs gestartet haben.“

Die ersten Monate in diesem Jahr mögen laut des Premierministers ziemlich „haperig“ sein, aber er möchte, dass 2021 ein gutes Jahr für die Ungarn wird. Er betonte, dass die Linken eher die Löhne unterstützen würden, er aber die Lösung in den Investitionen sieht.

„Wir kennen gut, was gerade in den USA passiert“

In Bezug auf die gewaltsamen Demonstrationen in den USA verwies Orbán auf die Ereignisse in Budapest im Jahr 2006, wo „die Linken auch Gewalt anwendeten“.

Verhofstadt: "Hört ihr Orbáns Schweigen?"
Verhofstadt:

„Hören Sie nach dem schrecklichen Putschversuch der Trump-Anhänger auf das US-Kapitol das Schweigen der Politiker in Europa, die Trump auch lieben?“ stellte die Frage der liberale, belgische Politiker Guy Verhofstadt auf seiner Facebook Seite.  Verhofstadt erwähnt auch einige Politiker, die „bisher nichts zu den gewaltigen Demonstrationen in den USA zu sagen hatten“, darunter auch den […]Weiterlesen

Der Premierminister drückte zugleich sein Beileid aus und sagte:

Wir bewerten kein anderes Land, weil wir auch nicht gerne von außen bewertet werden

schloss der Premier das Interview.

(Via: mti.hu, 24.hu, Beitragsbild: MTI – Zsolt Szigetváry)