Die Franzosen erhielten zum ersten Mal seit sechs Spielen ein Tor, und nicht viele hätten darauf gewettet, dass gerade Ungarn diese Serie brechen würde.Weiterlesen
Zwanzig olympische, sechzehn paralympische Medaillen und eine erfolgreiche Fußball Europameisterschaft kennzeichneten den Weg des ungarischen Teams in den bedeutendsten Sportereignissen 2021. Erfolge im Radsport, Tennis und Eislaufen trugen zu den Erfolgen des zweiten, vom Coronavirus belasteten Jahres, ebenfalls bei. Hier ein kurzer Überblick:
EURO 2020: Zwei heroische Unentschieden
Trotz der Tatsache, dass Ungarn in die Todesgruppe der EURO 2020 gelost wurde, war die Nationalmannschaft weit davon entfernt, sich zu blamieren. Obwohl das Spiel gegen Portugal mit einer klaren Niederlage endete (0-3), schaffte es Cristiano Ronaldos Mannschaft es erst in der 84. Minute das erste Tor zu erzielen. In den darauffolgenden Spielen, schaffte es weder der Titelverteidiger bei der Weltmeisterschaft Frankreich (1-1), noch Deutschland (2-2) die „Nemzeti 11“ zu besiegen. Tatsächlich scheiterte Ungarn nur um wenige Minuten für den Einzug in die nächste Runde: Den Deutschen gelang der Ausgleich erst in der 86. Minute. Es war das zweite Mal in Folge, dass sich die Mannschaft für die Europameisterschaft qualifizierte, nach einer 44 Jahre langen harten Pause.
Die Träume von der Qualifikation für die Weltmeisterschaft wurden jedoch weit vor dem Endspiel in Gruppe I. zerstört. Obwohl ein Unentschieden in England (1-1) und ein Sieg in Polen (2-1) die Stimmung etwas anhoben, besteht die Tatsache, dass es Ungarn wieder nicht schaffte, den Fluch zu brechen, da die letzte Weltmeisterschaft 1986 die letzte Veranstaltung des wichtigsten internationalen Fußballturniers mit ungarischer Beteiligung war.
Olympia: Meiste Medaillen seit Atlanta, 1996
Natürlich waren die (verschobenen) olympischen Spiele das wichtigste Sportevent im Jahr 2021. In Bezug auf Goldmedaillen (sechs) und Platzierung im Medaillenspiegel (15.) waren die Spiele in Tokyo nicht sonderlich herausragend. In Bezug auf die Anzahl der Medaillen jedoch waren dies Ungarns erfolgreichste olympische Spiele in den letzten 25 Jahren. Ungarn neue Olympiasieger sind:
Kristóf Milák gewann 200-Meter Schmetterling mit Leichtigkeit und brach dabei sogar den olympischen Rekord des erfolgreichsten Schwimmers aller Zeiten, Michael Phelps.
Áron Szilágyi schrieb Geschichte, nachdem er erneut im Säbelfechten gewann, was seine dritte Goldmedaille in Folge war.
Tamás Lőrincz schaffte es, seiner glorreichen Wrestlingkarriere die Krone aufzusetzen, indem er im Ringen im griechisch-römischen Stil in der 77kg Kategorie gewann.
Bálint Kopasz gewann selbstbewusst das Kajak Herren Einzel 1000. Darüber hinaus folgte ihm ein anderer Ungar, Ádám Varga.
Sándor Tótka wurde der „schnellste Kayaker der Welt”, nachdem er das Kajak Herren Einzel 200m gewann.
Dóra Bodonyi, Tamara Csipes, Anna Kárász und Danuta Kozák krönten die hervorragende Leistung des Kajak-Kanu-Teams mit dem ersten Platz über 500 Meter im Kajak.
Die anderen ungarischen Medaillengewinner waren:
Silber
Bronze
Paralympics: Siebenmal Gold, fünfmal Silber und viermal Bronze
Nach den Olympischen Spielen folgten die Paralympics mit einigen weiteren Ergebnissen, die sich sehen lassen können: Die Paralympischen Spiele in Tokio waren für das Team Ungarn der zweiterfolgreichste Wettbewerb aller Zeiten: Sieben Gold-, fünf Silber- und vier Bronzemedaillen brachten das Team schließlich auf Platz 18 im Gesamtmedaillenspiegel.
Die erste der glänzendsten Medaillen für Ungarn holte Amarilla Veres im Rollstuhlfechten (Degen, Kategorie A). Dann kam Péter Pálos, der sich in der Kategorie Tischtennis S11 nach London zurück auf den Thron kämpfte.
Und nur 26 Minuten nach Pálos konnte Fanni Illés die Ziellinie bei den 100 m Brustschwimmen der Frauen SB4 als Erste überqueren.
Luca Ekler, die den Weitsprung gewann, und Zsófia Konkoly, die nur einen Tag nach ihrer zweiten Silbermedaille eine Goldmedaille im Schwimmen über 100 m Schmetterling S9 errang, waren wie erwartet erfolgreich. Ebenfalls nur einen Tag nach ihrem zweiten Platz holte Bianka Pap den Sieg über 100 m Rücken S10.
Und der letzte Goldmedaillengewinner war der Para-Kanute Péter Pál Kiss, der im KL1 der Männer als Erster die Ziellinie überquerte.
Andere Errungenschaften des Jahres
In einer der vielleicht überraschendsten sportlichen Leistungen des Jahres 2021 trug der Radrennfahrer Attila Valter beim Giro d’Italia drei Tage lang das Rosa Trikot (für den ersten Platz in der Gesamtwertung) und landete schließlich auf Platz 14, ein noch nie dagewesenes Ergebnis für ungarische Fahrer.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Nr. 2 Mehrtages-Radrennen der Welt im Jahr 2022 von Ungarn aus starten wird.
Auch Tennisspieler Márton Fucsovics machte einen Schritt nach vorne in seiner Karriere. Nachdem er zum ersten Mal in seiner Karriere das Finale des renommierten Rotterdam Open erreichte (welches er schließlich gegen Andrey Rublev verlor), erreichte er das Viertelfinale in Wimbledon.
Die größte Hoffnung und das größte Talent des ungarischen Fußballs, Dominik Szoboszlai, ist trotz seiner Verletzung, wegen der er sogar die EURO verpassen musste, nicht zu stoppen. Bislang traf er xx Mal in der deutschen Bundesliga und wurde zweimal zum „Rookie des Monats“ gewählt.
Darüber hinaus wurde die in Ungarn geborene deutsche Fußballerin Dzsenifer Marozsán laut IFFHS zur besten europäischen Spielerin des Jahrzehnts gewählt.
Im März gewann Shaoang Liu bei den Kurzbahn-Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften 2021 in Dordrecht seinen ersten Weltmeistertitel im Eisschnelllauf über 500 Meter bei den Männern, gefolgt vom Sieg seines Bruders Shaolin Sándor über 1000 Meter bei den Männern einen Tag später, wo die beiden den ersten und zweiten Platz belegten.
(Titelbild: Fechter Áron Szilágyi, Via: MTI/Illyés Tibor)