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Drei Viertel der Eltern wollen keine Schulöffnung

Ungarn Heute 2021.04.13.
FIZETŐS

Die Organisation „Elternschaft für die Zukunft unserer Kinder“ führte zwischen dem 6. und 9. April eine Online-Umfrage unter Eltern über die Neueröffnung von Kindergärten und Schulen durch, die für den 19. April geplant ist. Laut dieser halten insgesamt 76,3% der Eltern es für unsicher, die Einrichtungen wieder zu öffnen.

In Ungarn tobt die dritte Welle der Coronavirus-Epidemie. Seit Wochen ging die Zahl der Todesfällen nur einmal unter 200. Das Land ist unter den TOP5 der Länder, welche die Todesrate in der ganzen Welt betrifft. Obwohl wir zugleich über die größte Impfrate in Europa verfügen, kann man das Virus nicht eindämmen. Die Regierung beschloss, bei 2,5 Millionen geimpften Personen, eine schrittweise Lockerung einzuführen. Nicht nur die meisten Gesundheitsexperten finden es verfrüht, sondern auch die Lehrergewerkschaften und Eltern haben Angst vor der Neueröffnung der Schulen bzw. Kindergärten.

Zahl der Corona-Toten bleibt hoch
Zahl der Corona-Toten bleibt hoch

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Ungarn lag in den letzten 24 Stunden bei 5077. 291 COVID-Patienten starben. Aktuell gibt es in Ungarn rund 272 459 Coronavirus-Infizierte. Damit haben sich seit dem Pandemie-Beginn insgesamt 725 241 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. In Ungarn sind seit Beginn der Corona-Pandemie 23 708 Menschen an den Folgen einer COVID-19-Infektion […]Weiterlesen

Die Organisation „Elternschaft für die Zukunft unserer Kinder“ führte kürzlich eine Umfrage durch, woran schon in den ersten zweieinhalb Tagen  85.181 Menschen teilnahmen. Die extrem hohe Zahl zeigt auch, dass die Wiedereröffnung von Einrichtungen und die damit verbundenen Risiken für Eltern in der aktuellen epidemiologischen Situation ein besonders wichtiges Thema sind.

Insgesamt gaben 76,3% der Eltern an, dass sie die Einrichtungen eher nicht wieder eröffnen würden

Falls die Schulen öffnen, würden 33,5% der Eltern ihren Kindern nicht erlauben, zur Schule zu gehen, 29,4% der Befragten sind sich nicht sicher und nur 34,7% sagen, dass sie ihre Kinder in die Schule gehen lassen.

Laut der Organisation zeigen die Ergebnisse des Fragebogens, dass Eltern es gefährlich finden, die Schulen bzw. Kindergärten wieder zu öffnen.

Lehrergewerkschaften auch gegen die Schulöffnungen

Die Demokratische Union der Lehrer (PDSZ) schrieb kürzlich einen offenen Brief an Premierminister Orbán. Die Gewerkschaft will die Wiederöffnung der Schulen am 19. April verhindern. Laut PDSZ können die Lehrer die Arbeitsverrichtung nach dem geltenden Gesetz verweigern, wenn die Gesundheit der Schüler nicht gewährleistet werden kann.

Ungarische Ärztekammer warnt: "Die Wiedereröffnung ist zu früh!"
Ungarische Ärztekammer warnt:

Die Wiedereröffnung im Land beginnt zu früh, die epidemiologische und gesundheitliche Situation ermöglicht noch keine Lockerung der Pandemie-Regeln, schrieb die Ungarische Ärztekammer (MOK) am Mittwoch. „Wir glauben, dass die Wiedereröffnung zu früh begonnen hat. Wir sind weiterhin der Ansicht, dass eine Verbesserung der Epidemiedaten und eine Verringerung der Belastung des Gesundheitssystems die Voraussetzungen für eine […]Weiterlesen

Sie schreiben weiterhin, dass die Eröffnung von Kindergärten und Schulen eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt.

Jetzt, da die ungarische Gesundheitsversorgung kurz vor dem Zusammenbruch steht, können wir keine zusätzliche Belastung durch die Eröffnung von Kindergärten und Schulen riskieren

so die Lehrergewerkschaft.

„Es ist auch bekannt, dass die sich derzeit ausbreitende Virusvariante auch bei jungen Menschen schwere Krankheiten verursachen kann. Darüber hinaus breitet sie sich unter ihnen rasch aus“ betont PDSZ.

Ungarische Lehrergewerkschaft will Öffnung der Schulen am 19. April verhindern
Ungarische Lehrergewerkschaft will Öffnung der Schulen am 19. April verhindern

Die ungarische Lehrergewerkschaft PDSZ will die Wiederöffnung der ungarischen Schulen am 19. April verhindern. Ihre Initiative kann jeder mit seiner Unterschrift unterstützen. Inzwischen kündigte Ministerpräsident Viktor Orbán an, dass die Öffnung der Mittelschulen auf 10. Mai verschoben wurde. Die Gewerkschaft bittet die Bevölkerung darum, ihren Brief zur Verhinderung der Öffnung der Schulen am 19. April […]Weiterlesen

Die Impfung von Beschäftigten im öffentlichen Bildungswesen begann am 1. April in zwei Phasen. Viele Pädagogen haben letzte Woche die erste Dosis des Pfizer-Impfstoffs erhalten, während die Schulen am kommenden Montag wiedereröffnet werden sollen.

Mittelschulen werden erst am 10. Mai geöffnet und das Abitur wird nur in schriftlicher Form stattfinden.

(Titelbild: MTI – Zoltán Balogh)