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Siemens Energy will in Ungarn weiter mit Rosatom zusammenarbeiten

Ungarn Heute 2023.11.02.

Joe Kaeser, Aufsichtsratsvorsitzender von Siemens Energy, verteidigte den Plan seines Unternehmens, die Zusammenarbeit mit dem russischen Atomkonzern Rosatom in Ungarn fortzusetzen – eine Partnerschaft, von der Kritiker behaupten, dass sie dem Kreml Geld in die Taschen spült, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg die Welt am Sonntag.

Wie Joe Kaeser sagte, wäre ein Bruch des 2019 unterzeichneten Abkommens für sein Unternehmen sehr kostspielig. Wie er hinzufügte, gibt es Nichtregierungsorganisationen, die fordern, dass das Siemens-Management diese gültigen Verträge nicht einhält. Doch dann könnte ein EU-Mitgliedstaat Siemens auf nahezu unbegrenzte Summen verklagen. Im Mittelpunkt des Streits stehen die beiden Atomkraftwerksblöcke, die Rosatom in Ungarn baut und für die Siemens Energy das Steuerungssystem liefern soll. Mit dem Bau wurde im August begonnen.

Nach einer Untersuchung von Greenpeace

haben mehrere europäische Unternehmen wie Siemens Energy und das französische Unternehmen Framatome mit Rosatom Verträge für den Bau von Kernkraftwerken außerhalb Russlands unterzeichnet.

Ohne den Transfer ihrer Technologien und ihres Know-hows wären viele der Projekte des russischen Atomgiganten unmöglich.

Die USA und Europa bemühen sich, von russischem Uran unabhängig zu werden, so die Nachrichtenagentur, aber die russische Nukleartechnologie wird nicht sanktioniert, so dass Rosatom so normal arbeitet wie vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im vergangenen Februar. Joe Kaeser betonte auch, dass,

wenn die Ungarn keinen Zugang zu Siemens haben, die Chinesen der Hauptlieferant von dem Paks II-Steuerungssystem für Ungarn sein würden, weil die Chinesen der deutschen Lösung viel näher sind.

Kaeser fügte als persönliches Dilemma hinzu, er sei ein entschiedener Gegner der heute bekannten Nukleartechnologien, da der Atommüll seiner Meinung nach einfach nicht sicher gelagert werden kann.

Exklusiv: Reaktion von Siemens auf die verzögerte Exportgenehmigung für Kernkraftwerke
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Siemens Energy hat die für die Erfüllung ihrer „Verpflichtungen im Projekt Paks II erforderlichen Ausfuhrgenehmigungen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt“.Weiterlesen

via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Paks II. Atomerőmű Zrt.